Die häufigsten Fehler bei der Anwendung von Schlupfwespen

Anwendungsfehler bei Schlupfwespen - Karten in der Hand
Anwendungsfehler bei Schlupfwespen - Karten in der Hand

Du hast dich für eine natürliche Mottenbekämpfung mit Schlupfwespen entschieden – super! Damit die kleinen Nützlinge ihre volle Wirkung entfalten können, kommt es auf ein paar Details an. Wenn du glaubst, dass deine Schlupfwespen nicht wirken, liegt das oft an Kleinigkeiten, die man leicht übersieht. Wir erklären dir hier die häufigsten Anwendungsfehler bei Schlupfwespen – und wie du sie ganz einfach vermeidest.

Das Wichtigste vorab - wie du typische Anwendungsfehler bei Schlupfwespen vermeidest:

  • Wichtig ist ein durchgehender Einsatz über mehrere Wochen – am besten im empfohlenen 3-Wochen-Rhythmus.
  • Verwende genug Schlupfwespen-Kärtchen – je nach Größe des Schranks oder Regals auch mehrere.
  • Schlupfwespen wirken nur dort, wo sie direkten Zugang zum Mottennest haben – Nähe zählt!
  • Ruhe bewahren: Vermeide Störungen wie Reinigung, Insektizide oder häufiges Umstellen der Karten.

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Inhaltsübersicht

Schlupfwespen mit genauer Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schlupfwespen sind die effizienteste Lösung zur Bekämpfung und Vorbeugung von Lebensmittelmotten

Diese nur 0,4 mm kleinen Nützlinge finden und eliminieren die Eier der Motte., so dass nach einigen Wochen keine neuen Motten mehr entstehen. So bekämpfst du wirklich die Ursache und nicht nur die Symptome (Maden und fliegende Falter) des Mottenbefalls.

100% natürlich und absolut nachhaltig.

Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten von Hey Nature
Schlupfwespen helfen die Mottenplage zu stoppen

Wie Schlupfwespen richtig wirken – und warum du ein wenig Geduld brauchst

Schlupfwespen-Karten vor der Anwendung
Schlupfwespen kurz vor der Anwendung

Schlupfwespen sind winzige Nützlinge, die in Form kleiner Kärtchen geliefert werden. Sobald sie geschlüpft sind, machen sie sich auf die Suche nach Motteneiern – denn genau dort setzen sie an: Sie legen ihre eigenen Eier in die Motteneier und verhindern so, dass neue Mottenlarven schlüpfen.

Wichtig zu wissen: Schlupfwespen bekämpfen ausschließlich die Motteneier – nicht bereits vorhandene Larven oder fliegende Falter. Deshalb kann es sein, dass du in den ersten Wochen nach Beginn der Anwendung weiterhin Motten siehst. Das ist kein Zeichen dafür, dass die Schlupfwespen nicht funktionieren – sondern völlig normal.

Die sichtbare Wirkung tritt somit meist verzögert ein – dafür erledigen die kleinen Helfer ihre Arbeit wirklich gründlich und giftfrei: Sie lösen das Mottenproblem an der Wurzel, statt nur Symptome zu bekämpfen.

Unser Tipp:

Halte dich beim Auslegen der Schlupfwespen-Karten genau an die Anwendungshinweise. Wie du es richtig machst, erfährst du  hier in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anwendung von Schlupfwespen.

Wenn Schlupfwespen nicht wirken: Diese Anwendungsfehler solltest du vermeiden

Du hast die gelieferten Schlupfwespen ausgelegt, aber der Erfolg lässt auf sich warten? Das heißt nicht automatisch, dass die Nützlinge nicht funktionieren. In den allermeisten Fällen liegt es an kleinen Anwendungsfehlern – viele davon lassen sich ganz leicht vermeiden. Hier findest du die häufigsten Stolperfallen aus der Praxis – und wie du sie umgehen kannst.

1. Schlupfwespen zu selten angewendet: Eine einmalige Anwendung reicht nicht aus

Im Kampf gegen die Motten wünschen sich viele Anwender häufig eine schnelle Lösung – doch eine einzige Lieferung Schlupfwespen genügt in der Regel nicht. Da Motten mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen und sich zeitversetzt entwickeln, sind in den meisten Fällen auch nach der ersten Schlupfwespen-Anwendung noch Larven und Falter vorhanden, die erneut Eier ablegen können.

Für eine vollständige Behandlung sind daher mehrere Anwendungen im empfohlenen 3-Wochen-Abstand notwendig. Nur so eliminieren die Schlupfwespen alle Eier einer Mottengeneration.

Mehr zur Dauer der Anwendung liest du hier: Wirkdauer von Schlupfwespen…

2. Falscher Rhythmus: Anwendung nicht im empfohlenen 3-Wochen-Intervall

Nicht nur die Wiederholung, auch der korrekte zeitliche Abstand der Schlupfwespen-Anwendungen zählt:
Schlupfwespen sollten im Abstand von jeweils 3 Wochen eingesetzt werden – bei Kleidermotten benötigst du 5, bei Lebensmittelmotten 3 Anwendungen bzw. Lieferungen.

Tipp: Mach es dir einfach und bestelle direkt eine praktische Mehrfach-Lieferung (Komplettlösung) von Hey Nature – so kommen die Schlupfwespen automatisch zum richtigen Zeitpunkt bei dir an.

Wichtig: Halte den empfohlenen Zyklus ein und lasse keine Lücken entstehen. Lege die neuen Karten aus, während die alten noch an Ort und Stelle liegen – so stellst du sicher, dass kontinuierlich aktive Nützlinge vor Ort sind.

Falls sich die Folgelieferung durch den Transportdienst mal verzögert: Die Schlupfwespen einer Karte reichen meist für bis zu 4 Wochen. Somit bist du auch auf der sicheren Seite, falls die Lieferung mal bis zu eine Woche verzögert bei dir eintreffen sollte.

3. Falscher Ort: Karten nicht nah genug am Befallsherd ausgelegt

Schlupfwespen sind keine Fluginsekten – sie krabbeln und haben nur einen Aktionsradius von etwa einem Meter. Um wirksam zu sein, müssen sie also möglichst nah an den Mottennestern platziert werden.

Wichtig: Mottennester oder Eigelege findest du oft nicht genau dort, wo sich Falter zeigen – sondern an Orten, an denen die Mottenlarven Nahrung finden: etwa in Vorratsschränken, Kleiderschränken, an der Unterseite von Polstermöbeln und Teppichen, oder auch an den Rückwänden von Schränken.

Merke dir am besten bei der Suche nach dem Mottennest: Motten lieben dunkle, ruhige Orte in der Nähe der Nahrungsquellen, an denen sie ungestört Eier ablegen und sich Larven entwickeln können.

Hier findest du die besten Tipps, wo du Mottennester finden kannst.

4. Zu wenige Karten: Die „Dosis“ war zu niedrig

Ein häufiger Fehler ist die Unterschätzung der notwendigen Kartenanzahl. Bei starkem oder großflächigem Befall reichen ein oder zwei Kärtchen oft nicht aus. Pro Befallsbereich – also z. B. pro Schublade oder Regalfach – solltest du mindestens eine Karte verwenden. Bei größeren Flächen empfehlen wir zwei pro Bereich. Die Schlupfwespen einer Karte decken stets einen umliegenden Bereich von etwa 1m² ab.

Tipp: Lege auch in angrenzenden Bereichen Karten aus – gerade bei Kleidermotten ist der Befall oft weiter verbreitet, als zunächst sichtbar.

Um besser zu einzuschätzen, wieviele Schlupfwespen-Kärtchen du benötigst, hilft dir auch unser folgender Artikel weiter: Wie viele Schlupfwespen-Karten brauche ich?

5. Zu früh weggelegt oder zu oft umplatziert

Einmal am richtigen Ort platziert, sollten die Kärtchen möglichst an Ort und Stelle bleiben – und zwar für die vollen drei Wochen bis zur nächsten Lieferung. Häufiges Umstellen oder zu frühes Entfernen stört den Einsatz der Schlupfwespen: Sie brauchen Zeit, um zu schlüpfen, sich zu orientieren und die Motteneier zu finden.

6. Kärtchen beim Auslegen im Laschenbereich gequetscht

Schlupfwespen werden dir in gepolsterten Briefumschlägen geliefert. Achte darauf, die Kärtchen vorsichtig zu entnehmen, ohne sie im Bereich der Lasche zu quetschen, zu drücken oder zu knicken. Die Lasche der Kärtchen bitte nicht öffnen – die Schlupfwespen krabbeln selbstständig durch den seitlichen Spalt heraus.

7. Störfaktoren: Insektizide, Duftstoffe oder zu viel Reinigung

Während der Anwendung solltest du auf alle Mittel verzichten, die Schlupfwespen irritieren oder töten könnten:

  • Insektizide wie Mottensprays oder -kugeln schaden auch den Nützlingen – bitte rechtzeitig vor dem Schlupfwespen-Einsatz absetzen. Wir empfehlen mindestens 1 Woche vor Anwendung der Schlupfwespen.
  • Hausmittel wie Lavendel, Zedernholz oder ätherische Öle, aber auch scharfe Reinigungsmittel können den Geruchssinn der Schlupfwespen beeinflussen, so dass sie die Motteneier schwieriger finden können. Verzichte in etwa 2 Meter Umkreis der Karten auf die Verwendung dieser Öle oder Reinigungsmittel, während du Schlupfwespen anwendest. Vor der Anwendung empfehlen wir die Reinigung mit Essigreiniger.
  • Intensive Reinigung während der Anwendung (z. B. Staubsaugen oder Aufwischen direkt bei den Karten) kann kontraproduktiv sein – die Nützlinge landen im Staubsauger oder im Putzeimer.

Tipp: Am besten reinigst du betroffene Bereiche gründlich vor dem ersten Auslegen – danach bitte möglichst wenig stören.

8. Mottenfalle zu nahe an den Schlupfwespen

Mottenfallen auf Pheromonbasis (ohne Insektizide!) kannst du parallel zu den Schlupfwespen anwenden. Sinnvoll sind sie primär, um männliche Mottenfalter zu fangen und so den Befall weiter zu hemmen, sowie um die Stärke des Befalls über die Zeit zu kontrollieren.

Achte aber unbedingt auf einen Abstand von mindestens 2 Meter zwischen Schlupfwespen-Kärtchen und Mottenfalle – sonst bleiben die Schlupfwespen womöglich auf der Falle kleben oder finden die Motteneier nicht.

9. Befallene Lebensmittel oder Textilien nicht entsorgt

Schlupfwespen können viel effektiver arbeiten, wenn sie nicht gegen ständig neue Eiablagen „anarbeiten“ müssen. Kontrolliere deshalb vor der Anwendung alle Vorräte, Textilien und Möbel gründlich – und entferne befallene Lebensmittel oder Kleidungsstücke. Sonst machst du es den kleinen Nützlingen unnötig schwer.

10. Falscher Schädling: Nicht jeder Falter ist eine Motte

Manchmal liegt der Verdacht auf Kleidermotten oder Lebensmittelmotten nahe – aber in Wirklichkeit sind ganz andere Schädlinge (z. B. Teppichkäfer) im Spiel. In diesen Fällen helfen Schlupfwespen natürlich nicht. Auch harmlose wildlebende Motten oder Nachtfalter lassen sich leicht mit Lebensmittel- oder Kleidermotten verwechseln.

Hier erklären wir dir, wie du die verschiedenen Mottenarten erkennst.

Fazit: Die meisten Anwendungsfehler lassen sich leicht vermeiden

Schlupfwespen sind eine zuverlässige, natürliche Hilfe gegen Motten – wenn man ein paar wichtige Dinge beachtet. Viele Anwendungsfehler lassen sich mit dem richtigen Wissen leicht vermeiden.

Achte auf die passende Menge, den richtigen Ort, einen durchgehenden Anwendungsrhythmus und ein nützlingsfreundliches Umfeld – dann steht dem Behandlungserfolg nichts im Weg.

Detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen findest du hier:

Bild von Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.

Quellen

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