Welche Nachteile gibt es bei Schlupfwespen?

Nachteile von Schlupfwespen - Schlupfwespen-Karte geöffnet
Nachteile von Schlupfwespen - Schlupfwespen-Karte geöffnet

Vor dem Kauf von Schlupfwespen stellt sich häufig die Frage: Gibt es bei Schlupfwespen eigentlich auch Nachteile? Die Antwort: Als „natürliche Schädlingsbekämpfer“ haben Schlupfwespen ein paar Eigenheiten – aber genau das macht sie auch so besonders wirksam. Wir zeigen dir, warum sich der Einsatz von Schlupfwespen trotzdem sehr lohnen kann.

Das Wichtigste vorab - haben Schlupfwespen Nachteile?

  • Schlupfwespen wirken nicht sofort. Sie brauchen einige Wochen, um den Lebenszyklus der Motten zu unterbrechen und somit den Mottenbefall erfolgreich zu beseitigen.
  • Schlupfwespen bekämpfen nur Motteneier. Darum sind mehrere Behandlungen nötig.
  • Ihr Aktionsradius ist begrenzt. Du solltest Schlupfwespen daher gezielt am Befallsherd ausbringen.
  • Trotzdem sind Schlupfwespen DIE gründliche, giftfreie und nachhaltige Lösung gegen Motten.

Inhaltsübersicht

Schlupfwespen: Das unbestrittene Top-Mittel gegen Motten

Als natürlichstes und effektivstes Mittel gegen Motten in deinem Zuhause gelten Schlupfwespen.

Diese nur 0,4 mm kleinen Nützlinge sind die natürlichen Feinde der Motte und eliminieren deren Eier, so dass keine neuen Motten mehr entstehen. Die Anwendung ist denkbar einfach, auch wenn die Anwendungsdauer recht lang ist.

Schlupfwespen sind das effizienteste Mittel gegen Motten auf dem Markt. 100% natürlich und völlig harmlos.

Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Motten

Was sind Schlupfwespen eigentlich?

Schlupfwespen sind Nützlinge, die sich seit vielen Jahrzehnten zur biologischen Schädlingsbekämpfung bewährt haben. Ihr Name ist etwas irreführend, denn mit den uns bekannten, surrenden Wespen haben sie kaum etwas gemeinsam: Schlupfwespen sind winzig klein und können weder fliegen noch stechen

Ihre Spezialität ist das Auffinden und Abtöten von Motteneiern.

Wie ihnen das gelingt? Schlupfwespen parasitieren Motteneier, das heißt: Die Weibchen legen ihre eigenen Eier in die der Motten. So können sich keine schädlichen Mottenlarven mehr entwickeln und der Lebenszyklus der Motten wird gestoppteffektiv, dauerhaft und ganz ohne Chemie.

Schlupfwespen: Gibt es wirklich Nachteile?

 Anwendungsdauer meist über mehrere Wochen

Wer auf Schlupfwespen setzt, braucht meistens ein wenig Geduld. Die Behandlung dauert 

Der Grund: Schlupfwespen bekämpfen nur die Motteneier, aber nicht die Mottenlarven oder die erwachsenen Mottenfalter. Bis alle Eier parasitiert und keine neuen mehr gelegt werden, vergeht daher etwas Zeit. In den ersten Wochen können neue Mottenfalter auftauchen, die sich aus bereits geschlüpften Larven entwickelt haben.

Aber: Die Winzlinge erledigen ihren Job gründlicher als so mancher Kammerjäger. Denn mit ihren feinen Sinnesorganen spüren sie Motteneier selbst in gut versteckten Bereichen auf. 

Schlupfwespen wirken somit nachhaltig und dauerhaft – sie packen das Mottenproblem an der Wurzel, statt nur Symptome zu bekämpfen.

Keine Sofortwirkung – mehrmalige Anwendung empfohlen

Eine einzige Lieferung Schlupfwespen reicht in den meisten Fällen leider nicht aus, um den gesamten Lebenszyklus der Motten zu durchbrechen.

Das liegt daran, dass Motten über mehrere Wochen hinweg zeitversetzt immer neue Eier legen. Gleichzeitig haben die Schlupfwespen eine begrenzte Lebensdauer – ein Nachteil, der in ihrer Biologie begründet ist. Deshalb solltest du Schlupfwespen am besten mehrmals anwenden:

Erst dann sind wirklich alle Eier vernichtet und es kommen keine neuen Motten mehr nach.

Gut zu wissen: In unserem Online-Shop bieten wir dir praktische Komplettlösungen mit automatischer Mehrfach-Lieferung an – exakt abgestimmt auf die jeweilige Mottenart. Einmal bestellen und dann nur noch die erhaltenen Karten auslegen.

Begrenzter Wirkungsradius

Schlupfwespen sind keine Flugkünstler – sie bewegen sich hüpfend oder krabbelnd fort. Ihr Aktionsradius liegt bei etwa einem Meter.

Daher ist es wichtig, die Kärtchen möglichst gezielt an den Befallsherden zu platzieren – also dort, wo du Motten gefunden hast oder wo die Schädlinge normalerweise ihre Eier ablegen. Das wiederum hängt von der Mottenart ab:

  • Lebensmittelmotten: Vorratsregale, Schränke, Schubladen oder Gewürzregale in Küche und Vorratsräumen; Bereiche mit Tierfutter
  • Kleidermotten: Kleiderschränke, Kommoden und Schubladen mit Textilien aus tierischen Fasern wie Wolle; Teppiche, Polstermöbel, Daunen-Bettzeug

In unseren weiterführenden Artikeln erfährst du mehr darüber, wo sich Motten in der Wohnung aufhalten und wie du Mottennester finden kannst.

Begrenzt lagerbar

Weil Schlupfwespen lebende Nützlinge sind, solltest du sie möglichst zeitnah nach Ankunft einsetzen.

Eine kurzfristige Lagerung im Kühlschrank ist zwar möglich – für eine sichere und bequeme Anwendung empfehlen wir dir aber die praktische Mehrfachlieferung im 3-Wochen-Takt, bei der frische Schlupfwespen genau zum richtigen Zeitpunkt bei dir zu Hause ankommen.

Teurer als Mottensprays & Co. (dafür effektiver)

Verglichen mit anderen Produkten wie Mottenfallen oder Insektensprays erscheinen Schlupfwespen auf den ersten Blick teurer – ein echter Nachteil? Nicht wirklich: Schlupfwespen werden frisch gezüchtet, bekämpfen Motten ohne Chemie – und sorgen dafür, dass der Befall dauerhaft verschwindet.

Die Investition lohnt sich daher. Denn Mottenfallen oder Mottensprays sind oft nur kurzfristige Lösungen, die lediglich die Symptome, nicht aber die Ursachen bekämpfen: Sie dezimieren zwar herumflatternde Mottenfalter, beseitigen aber nicht gezielt die nachwachsende Brut.

Mögliche Vorbehalte

„Hilfe, ich möchte keine Insekten in meiner Wohnung!“

Manche Menschen schrecken vor dem Gedanken zurück, bewusst Insekten in der Wohnung „auszusetzen“.

Aber keine Sorge: Schlupfwespen sind wirklich winzig klein – etwa fünfmal kleiner als ein Reiskorn – und mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar. Sie fliegen nicht, machen keine Geräusche und können nicht stechen. Es erwarten dich also nahezu unsichtbare Nützlinge, die ihren Job völlig im Verborgenen verrichten.

Auch deine Lebensmittel oder Kleidung rühren Schlupfwespen nicht an – anders als die schädlichen Mottenlarven, die wertvolle Vorräte oder Textilien mit ihren Gespinsten und Kot unbrauchbar machen.

Nach getaner Arbeit zerfallen die winzigen Schlupfwespen einfach zu Hausstaub und verschwinden somit spurlos. Du riskierst also keinesfalls eine weitere „Folgeplage“, nachdem du die Motten losgeworden bist.

Schlupfwespen als „Nutztiere“

Vielleicht hast du ein ungutes Gefühl dabei, Schlupfwespen gezielt für deine Zwecke einzusetzen – und zu wissen, dass sie am Ende sterben.

Doch auch das ist Teil ihres natürlichen Lebenszyklus, ganz wie in freier Natur. Sie vermehren sich nur, solange Motteneier vorhanden sind, danach würden sie auch in der freien Natur sterben.

Kein gleichzeitiger Einsatz von Insektiziden oder Hausmitteln

Während der Behandlung solltest du auf Insektizide wie Mottensprays verzichten. Diese Mittel können zwar Mottenfalter dezimieren, schaden aber gleichzeitig den Schlupfwespen. Allerdings sind die Mottenfalter ohnehin nicht das Problem. Nur die Larven fressen an deinen Lebensmitteln oder Textilien.

Stark duftende Hausmittel wie Lavendel oder Zedernholz sind während der aktiven Phase ebenfalls ungeeignet. Denn die Duftstoffe könnten die Schlupfwespen ablenken.

Tipp: Verwende solche Mittel, auch Repellentien genannt, nach der erfolgreichen Behandlung – zur Vorbeugung eines neuen Befalls.

Fazit: Warum sich der Einsatz von Schlupfwespen trotz aller vermeintlichen „Nachteile“ absolut lohnt

Viele vermeintliche Nachteile – oder nennen wir sie „Besonderheiten“ – von Schlupfwespen erweisen sich bei näherem Hinsehen als normale Eigenschaften lebender Organismen: Sie haben keine unbegrenzte Haltbarkeit, keine große Reichweite und reagieren sensibel auf ihre Umgebung – genau wie jedes andere Lebewesen auch.

Wer das berücksichtigt und bereit ist, den kleinen Nützlingen ein paar Wochen Zeit zu geben, wird mit einer sehr gründlichen und komplett giftfreien Lösung gegen Motten belohnt.

Kurz gesagt: Schlupfwespen sind vielleicht nicht die schnellste, dafür aber die nachhaltigste und gründlichste Art, Motten loszuwerden – ganz ohne Gift, ohne Rückstände und nah an der Natur.

Mehr über Schlupfwespen erfährst du hier:

Schlupfwespen sind zwar kein Hausmittel aber eine effektive Möglichkeit Motten natürlich loszuwerden.
Picture of Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.

Quellen

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