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Mottenplage – ab wann ist eine professionelle Schädlingsbekämpfung erforderlich?
- Thema: Haushalt/Motten
- Aktualisiert am 15.08.2025
- Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin
Du hast schon viele Tipps ausprobiert – und trotzdem gehen die Motten einfach nicht mehr weg? Bei sehr hartnäckigem oder weitläufigem Befall kommt oft die Frage auf, ob ein Schädlingsbekämpfer oder Kammerjäger helfen kann. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich eine Mottenplage auch ohne Profi in den Griff bekommen – mit systematischem Vorgehen und gezielten Mitteln wie Schlupfwespen. Hier erfährst du, in welchen Fällen professionelle Hilfe wirklich sinnvoll ist.
Das Wichtigste vorab - wann du einen Schädlingsbekämpfer gegen Motten brauchst:
- In den meisten Fällen lässt sich auch hartnäckiger Mottenbefall mit Schlupfwespen und einem guten, systematischen Vorgehen selbst bekämpfen.
- Ein Kammerjäger ist nur in Spezialfällen notwendig – etwa bei sehr starkem, sehr großflächigem (über sehr viele Räume) oder häufig wiederkehrendem Befall.
- Auch wenn Motten in der Bausubstanz oder in wertvollen Antiquitäten sitzen, ist professionelle Hilfe sinnvoll.
- Wichtig: Bevor du einen Kammerjäger beauftragst, informiere dich über die möglichen Kosten – denn diese können je nach Aufwand deutlich variieren.
Inhaltsübersicht
Schlupfwespen - von Profis empfohlen, um Motten ganz natürlich loszuwerden
- Schlupfwespen bekämpfen die Ursache des Befalls und sorgen dafür, dass sich keine neuen Motten mehr entwickeln können.
- Sie sind kaum sichtbar und für Mensch und Tier harmlos.
- Sie sind 100% natürlich.
- Die Anwendung ist absolut einfach. Nach einer gründlichen Reinigung musst du lediglich 3-5x neue Karten an den Befallorten auslegen. Den Rest machen die Schlupfwespen.
Motten gehen nicht mehr weg: Was tun bei hartnäckigem Mottenbefall?
Wenn Motten einfach nicht verschwinden wollen, ist das extrem frustrierend – gerade wenn du schon alles versucht hast. Aber keine Sorge: Du bist mit diesem Problem nicht allein. Mottenbekämpfung ist oft ein Prozess, der Geduld erfordert. Wichtig ist, die richtigen Maßnahmen – z.B. Schlupfwespen – anzuwenden und konsequent dranzubleiben.
Viele herkömmliche Methoden wie Mottensprays oder Hausmittel helfen nur oberflächlich und bekämpfen lediglich die immer wiederkehrenden Symptome: Sie töten also bestenfalls erwachsene Falter, bekämpfen aber nicht die eigentliche Ursache – nämlich die nachwachsende Brut aus den Motteneiern. Gegen die Motteneier wirken Schlupfwespen ausgezeichnet, da sie von Natur aus die Eier aller gängiger Mottenarten parasitieren. Für den Menschen sind die kaum sichtbaren Nützlinge völlig harmlos.
Unser Tipp:
Eine erfolgreiche Mottenbekämpfung braucht System – und ein paar Wochen Zeit. Schlupfwespen wirken dabei genau an der Wurzel: Sie zerstören Motteneier, bevor Larven schlüpfen und sich fortlaufend neue Motten entwickeln können. Das dauert zwar einige Wochen, ist aber nachhaltig und sehr einfach in der Anwendung. Gib nicht zu früh auf – Geduld zahlt sich aus!
Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen dir, wie du Motten wirksam und ohne Chemie loswirst:
Tipp: Manchmal scheitert die Bekämpfung an kleinen Details. Hier erfährst du, wie du häufige Anwendungsfehler bei Schlupfwespen vermeidest.
Wenn du alle Maßnahmen sorgfältig umgesetzt hast und die Motten trotzdem nicht verschwinden, kann professionelle Hilfe in Betracht gezogen werden – dazu mehr im nächsten Abschnitt.
Was kann ein Schädlingsbekämpfer bei Motten machen?
Professionelle Schädlingsbekämpfer – oft auch Kammerjäger genannt – arbeiten in der Regel systematisch: Sie identifizieren zunächst die genaue Schädlingsart und machen mögliche Befallsquellen ausfindig. Anschließend setzen sie geeignete Maßnahmen ein, um die Mottenplage einzudämmen.
Typische Verfahren bei der professionellen Mottenbekämpfung:
- Begasung oder Vernebelung von Räumen mit speziellen Insektiziden
- Thermische Behandlung, z. B. mit Heißdampf oder Heißluft
- Kältebehandlung oder Sauerstoffentzug in speziellen Kammern für befallene Gegenstände
- Biologische Mittel, z. B. der gezielte Einsatz von Schlupfwespen
Ein seriöser Schädlingsbekämpfer berät dich außerdem zu vorbeugenden Maßnahmen, um einem erneuten Befall vorzubeugen – etwa durch bauliche Abdichtungen oder Änderungen im Aufbewahrungsverhalten.
Zertifizierte Fachbetriebe findest du auf folgenden Webseiten:
Wie viel kostet ein professioneller Schädlingsbekämpfer bei Motten?
Die Kosten für eine professionelle Mottenbekämpfung können stark variieren – je nach Aufwand, Befallsstärke und eingesetzten Methoden. In der Regel musst du mit 100 bis 400 Euro pro Termin rechnen. Bei umfangreichem oder wiederkehrendem Befall sind oft mehrere Einsätze erforderlich – was schnell Gesamtkosten von über 1.000 Euro bedeuten kann. Für Einsätze am Wochenende oder bei kurzfristigem Notdienst wird meist ein Aufschlag berechnet.
Tipp: Frage vorab nach den voraussichtlichen Kosten der Bekämpfung – und lasse dir diese zur Sicherheit schriftlich bestätigen.
Sofern du Schlupfwespen noch nicht ausprobiert hast, versuche es zunächst damit. In den allermeisten Fällen bekommt man die Motten auf diesem Weg nachhaltig los. Es sei denn, man findet auch nach mehrfacher Anwendung nicht alle Nahrungsquellen oder Rückzugsorte der Motten. Oder der Mottenbefall ist derart großflächig, dass er bereits tief in die Bausubstanz eingezogen ist.
Achtung: Schädlingsbekämpfung kann schnell sehr teuer werden!
Die Kosten für eine Behandlung liegen schnell bei 100-400 Euro – pro Termin! Meistens sind mindestens zwei Termine erforderlich. Zudem ist leider nicht gesichert, dass die Motten nicht wiederkehren.
Wann ist eine professionelle Schädlingsbekämpfung bei Motten sinnvoll?
In den meisten Fällen brauchst du keinen Kammerjäger, um eine Mottenplage in den Griff zu bekommen – geduldige Eigeninitiative reicht oft völlig aus. Doch es gibt Ausnahmen, bei denen professionelle Schädlingsbekämpfer sinnvoll oder sogar notwendig sind.
Typische Gründe für einen Kammerjäger
Übersicht:
- Wenn Motten trotz mehrerer Behandlungsversuche zurückkehren
- Wenn sich die Motten über mehrere Räume oder Stockwerke ausgebreitet haben
- Wenn sich Motten in Wände, Dämmung oder Altbausubstanz eingenistet haben
- Wenn wertvolle Gegenstände oder Antiquitäten befallen sind
- Wenn du dir bei der Schädlingsart unsicher bist
1. Wenn Motten trotz mehrerer Behandlungsversuche zurückkehren
Manchmal hast du alles getan: befallene Vorräte oder Textilien entsorgt, Schränke gründlich gereinigt, Schlupfwespen mehrfach korrekt angewendet – und trotzdem tauchen die Motten immer wieder auf. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, einen Schädlingsbekämpfer hinzuzuziehen, um nach übersehenen Befallsquellen zu suchen. Auch eine gezielte Beratung zu baulichen Schwachstellen oder vorbeugenden Maßnahmen kann sinnvoll sein.
2. Wenn sich die Motten über mehrere Räume oder Stockwerke ausgebreitet haben
Bei einem länger unentdeckten oder nicht konsequent behandelten Befall kann es passieren, dass sich Motten massiv ausbreiten – und von einem Schrank auf ganze Wohnbereiche übergreifen. Eine Bekämpfung in Eigenregie wird dann schnell unübersichtlich.
Ein Beispiel dafür ist der Fall eines leerstehenden Schweizer Bürogebäudes, in dem sich Kleidermotten ungestört über mehrere Räume und Stockwerke ausbreiten konnten. In solchen Fällen kommst du um professionelle Hilfe kaum herum.
3. Wenn sich Motten in Wände, Dämmung oder Altbausubstanz eingenistet haben
In seltenen Fällen – vor allem bei Kleidermotten – kann es zu einem strukturellen Befall kommen. Die Tiere ziehen sich in Hohlräume oder die Dämmung des Gebäudes zurück und sind dann mit herkömmlichen Mitteln (auch mit Schlupfwespen) kaum noch erreichbar.
Besonders anfällig sind:
- Altbauten mit Rissen, Hohlräumen oder tierischen Baustoffen wie Pferdehaarmörtel
- Gebäude mit Schafwolldämmung, etwa im ökologischen Neubau
Ein drastisches Beispiel zeigt der Fall eines denkmalgeschützen Schweizer Altbaus, bei dem sich Kleidermotten tief in die Schafwollisolierung gefressen hatten. In solchen Fällen helfen meist nur spezialisierte Fachbetriebe weiter.
4. Wenn wertvolle Gegenstände oder Antiquitäten befallen sind
Kleidermotten machen auch vor hochwertigen Objekten oder Familienerbstücken nicht halt. Besonders gefährdet sind:
- alte, wertvolle Perserteppiche
- antike Möbel mit Wollbezug oder Wollfüllung
- historische Textilien aus Wolle oder Seide
- Klaviere oder andere Musikinstrumente mit Wollfilz im Inneren
- Bücher mit Ledereinband oder antike Möbel mit Lederanteil
Wenn sehr hochwertige Gegenstände gefährdet sind, solltest du keine Experimente machen: Spezialisierte Schädlingsbekämpfer können den Befall professionell beseitigen – etwa durch Kälteanwendungen oder Sauerstoffentzug, die die Objekte selbst nicht beschädigen.
5. Wenn du dir bei der Schädlingsart unsicher bist
Nicht immer handelt es sich bei kleinen, flatternden Insekten tatsächlich um Motten. Bei Löchern in Textilien kommen andererseits auch Speckkäfer, Pelzkäfer oder andere Materialschädlinge in Frage – und erfordern ganz andere Maßnahmen.
Wenn du trotz aller Versuche keinen Erfolg hast, kann sich eine professionelle Schädlingsbestimmung lohnen. Alternativ bietet das Institut für Schädlingskunde gegen eine geringe Gebühr eine genaue Analyse an.
Fazit: Professionelle Schädlingsbekämpfung ist nur in Ausnahmefällen nötig
Auch wenn eine Mottenplage hartnäckig sein kann: In den meisten Fällen reichen systematische Eigenmaßnahmen – etwa mit Schlupfwespen – völlig aus. Nur bei sehr starkem oder strukturellem Befall ist professionelle Hilfe durch einen Kammerjäger wirklich nötig.
Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin
Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.
Quellen
Berndt, A. (2024). Motten Kammerjäger Kosten: Alles über Preise und Angebote. Patronus, online: https://patronus-shop.de/blog/motten-kammerjaeger-kosten/ (abgerufen am 07.08.2025).
Brimblecombe, P., Jeannottat, L. & Querner, P. (2023). Insect Distribution in a Vacant Multi-Level Office Building. Insects, 14 (7), 578, online: https://www.mdpi.com/2075-4450/14/7/578 (abgerufen am 07.08.2025).
Deutscher Schädlingsbekämpfer Verband e.V. (o.J.). Begasung. Schädlingsbekämpfung mit toxischen Gasen, online: https://www.dsvonline.de/dsv/themen/begasung.php (abgerufen am 07.08.2025).
Fritsche, P. (2021). Lausiges Material? Motten-Horror in der Bio-Isolation. SRF, online: https://www.srf.ch/news/schweiz/lausiges-material-motten-horror-in-der-bio-isolation (abgerufen am 07.08.2025).
Moth Exterminator (o.J.). Do Moths Nest Inside Wall Cavities?, online: https://mothexterminator.co.uk/do-moths-nest-inside-wall-cavities/ (abgerufen am 07.08.2025).
PestExterminatorsCambs (2024). When to Call In Professional Moth Control, online: https://pestexterminatorscambridge.co.uk/when-to-call-in-professional-moth-control (abgerufen am 07.08.2025).
Querner, P. (2015). Insect Pests and Integrated Pest Management in Museums, Libraries and Historic Buildings. Insects, 6(2), S. 595 – 607, online: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4553500/ (abgerufen am 07.08.2025).
SchädlingsHero (o.J.). Ihr Kammerjäger gegen Motten, online: https://www.schaedlingshero.de/schaedlingsbekaempfung/mottenbekaempfung#:~:text=680%20%E2%82%AC%20oder%20weniger%20(bei%2080%25%20der%20Kunden). (abgerufen am 07.08.2025).
Umweltbundesamt (2019). Professionelle Schädlingsbekämpfung, online: https://www.umweltbundesamt.de/professionelle-schaedlingsbekaempfung (abgerufen am 07.08.2025).
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