Die größten Irrtümer, Mythen und Fehler bei der Mottenbekämpfung

Mottenbekämpfung - Motten wird man nicht los
Mottenbekämpfung - Motten wird man nicht los

Motten? Die kennt fast jeder – genauso wie Lavendelsäckchen, Mottenkugeln oder Pheromonfallen. Doch nicht alles, was als gute Idee gilt, hilft auch wirklich. In diesem Artikel decken wir die häufigsten Fehler und Irrtümer rund um das Thema Mottenbekämpfung auf – und zeigen dir, was stattdessen wirklich funktioniert.

Das Wichtigste vorab - diese Fehler und Irrtümer rund um Motten solltest du kennen:

Die häufigsten Mythen & Fehler auf einen Blick...

Inhaltsübersicht

Lebensmittelmotten effektiv bekämpfen - in jedem noch so kleinen Versteck

Schlupfwespen sind die beste Lösung zur Bekämpfung und Vorbeugung von Motten im Haushalt

Diese nur 0,4 mm kleinen Nützlinge finden und eliminieren die Eier der Motte., so dass nach einigen Wochen keine neuen Motten mehr entstehen. So bekämpfst du wirklich die Ursache und nicht nur die Symptome (Maden und fliegende Falter) des Mottenbefalls.

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Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten von Hey Nature
Schlupfwespen helfen die Lebensmittelmottenplage zu stoppen

Mottenbekämpfung: Viele Tipps – aber was hilft wirklich?

Frust bei der Mottenbekämpfung - Motte im Vorratsschrank
Die Bekämpfung von Motten kann langwierig und frustrierend sein

Wenn es in der Küche flattert oder im Teppich Löcher auftauchen, muss schnell eine Lösung her. Doch gerade bei der Mottenbekämpfung halten sich einige Irrtümer und Fehler hartnäckig – und führen dazu, dass der Befall bleibt, obwohl du längst gehandelt hast.

Wir zeigen dir, welche Mythen du getrost vergessen kannst – und worauf es stattdessen wirklich ankommt.

Unser Tipp:

Motten loszuwerden ist machbar – mit dem richtigen Vorgehen. Wichtig sind: konsequentes Ausmisten, sorgfältiges Reinigen und die Anwendung geeigneter Mittel wie Schlupfwespen über mehrere Wochen hinweg.

Mottenbekämpfung: Nicht alles, was gut gemeint ist, hilft wirklich

Viele Menschen greifen bei einem Mottenbefall zu altbewährten Mitteln – oder vertrauen gut gemeinten Ratschlägen aus dem Internet. Doch nicht alles, was sich hartnäckig hält, ist wirklich wirksam. Hier räumen wir mit den häufigsten Missverständnissen und Fehlern rund um Motten und ihre Bekämpfung auf.

Mythos 1: Motten bedeuten mangelnde Hygiene

Stimmt nicht – auch in sauberen und gepflegten Haushalten kann es zu einem Befall kommen. Häufig werden Motten unbemerkt eingeschleppt: zum Beispiel mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt, über Second-Hand-Textilien oder sogar aus dem Urlaub.

Mehr zu möglichen Einschleppungswegen findest du in unserem Artikel: Woher kommen Lebensmittel- und Kleidermotten?

Mythos 2: Die fliegenden Falter sind das Problem

Tatsächlich sind die Mottenfalter harmlos – sie fressen nichts. Den Schaden richten allein die Mottenlarven an, die sich aus den Eiern entwickeln. Besonders tückisch: Motteneier und junge Larven sind wirklich winzig klein und bleiben oft lange unbemerkt.

Auch wenn du keine Falter oder Larven siehst, bedeutet das somit nicht automatisch, dass dein Haushalt mottenfrei ist.

Mythos 3: Alle Motten werden gleich behandelt

Lebensmittelmotten und Kleidermotten haben unterschiedliche Vorlieben – und brauchen auch unterschiedliche Maßnahmen zur Bekämpfung. Denn während sich Lebensmittelmotten oft rasch vermehren, entwickeln sich Kleidermotten etwas langsamer, sind aber ebenso hartnäckig. Mit welcher Mottenart du es zu tun hast, erkennst du meist daran, wo sie auftreten: Lebensmittelmotten findest du normalerweise in Küche und Vorratsräumen, Kleidermotten dagegen im Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Ankleidezimmer.

Die Bekämpfung solltest du unbedingt auf die jeweilige Mottenart abstimmen – detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen findest du hier:

Mythos 4: Gewürze, Tee oder Tierfutter sind vor Motten sicher

Falsch gedacht – Lebensmittelmotten sind erstaunlich genügsam. Sie befallen nicht nur Müsli oder Mehl, sondern auch Gewürze, Tees, getrocknete Kräuter oder Tierfutter. Selbst Chiliflocken oder Dekorationsartikel wie Strohblumen sind nicht vor Mottenlarven sicher.

Schau deine Lebensmittelvorräte daher unbedingt vollständig durch – nahezu alles, was bei Raumtemperatur gelagert wird, könnte befallen sein.

Unser weiterführender Artikel informiert dich genauer über die Nahrungsvorlieben von Motten.

Mythos 5: Originalverpackte Produkte sind geschützt

Mottenlarven sind kleine Überlebenskünstler: Sie durchdringen mühelos Papier, Pappe oder dünne Kunststoffverpackungen, wie auch wissenschaftliche Studien zeigen. Junglarven schlüpfen oft durch winzige Ritzen, während sich größere Larven buchstäblich durch die Verpackung nagen. Nur wirklich dichte Behälter bieten sicheren Schutz.

Lies hier weiter, wie du Lebensmittel mottensicher aufbewahren kannst.

Mythos 6: Saubere Kleidung und Baumwolle sind vor Motten sicher

Kleidermotten lieben tierische Fasern wie Wolle oder Seide – unabhängig davon, ob die Kleidung neu oder frisch gewaschen ist. Doch selbst Baumwollkleidung kann betroffen sein, wenn sie mit nahrhaften Hautschuppen, Haaren oder Schweiß verunreinigt ist.

Deshalb: Bei Motten im Kleiderschrank unbedingt alle Textilien auf Befall prüfen.

Mythos 7: Entsorgen reicht zur Bekämpfung aus

Leider nicht. Motten legen ihre Eier oft gut versteckt in Ritzen, Fugen oder hinter Möbeln ab. Wer nur befallene Lebensmittel oder Textilien entsorgt, übersieht meist den eigentlichen Ursprung des Mottenproblems.

Trotzdem solltest du im ersten Schritt gründlich nach befallenen Gegenständen suchen und diese entsorgen. Wichtig dabei: Lege deine Suche systematisch und großflächig an. Schaue unbedingt alle Bereiche lückenlos durch, in denen sich Motten aufhalten könnten – selbst wenn du in einem Behälter oder in einem Schrank bereits fündig geworden bist.

Weitere Tipps findest du hier: Wie du Mottennester finden kannst …

Mythos 8: Einmal wischen genügt bei Mottenbefall

Ein oberflächliches Reinigen bringt wenig – denn Motteneier oder -larven haften oft unsichtbar an schwer zugänglichen Stellen wie Ritzen, Spalten, Bohrlöchern oder der Unterseite von Regalböden. Um gründlich vorzugehen, braucht es etwas mehr Einsatz:

Mythos 9: Insektizide wirken zuverlässig gegen Motten

Mottensprays, Mottenkugeln oder Mottenpapier töten oft bestenfalls ein paar erwachsene Falter – an die eigentlichen Rückzugsorte und die Eigelege der Motten kommen Sprays meist nicht heran. Gleichzeitig belasten die enthaltenen Gifte Raumluft, Umwelt und Gesundheit.

Mythos 10: Hausmittel wie Lavendel, Zedernholz & Co. reichen aus

Lavendelsäckchen, Zedernholz, Lorbeerblätter, Nelken oder ätherische Öle – viele dieser Hausmittel wirken tatsächlich abschreckend auf erwachsene Mottenfalter. Doch wichtig ist: Diese Mittel töten keine Motten, sondern wirken nur als sogenannte Repellentienalso abschreckend. Und selbst das funktioniert nur dann, wenn die Duftstoffe in unmittelbarer Nähe und in ausreichend hoher Konzentration vorhanden sind.

Gegen die eigentlichen Schädlinge – die Larven und Eierhelfen diese Mittel nicht. Mottenlarven lassen sich vom Duft kaum beeindrucken, und Motteneier entwickeln sich ungestört weiter. Wenn du bereits einen aktiven Befall hast, reichen Lavendel, Zedernholz & Co. daher nicht aus, um das Problem zu lösen.

Mythos 11: Essig oder Backpulver vertreiben Motten

Anders als oft behauptet, hat Backpulver keine Wirkung gegen Motten – und auch Essig tötet sie nicht ab. Essigwasser ist dennoch nützlich, um Duftspuren bei der Reinigung zu beseitigen. Zur eigentlichen Bekämpfung braucht es aber wirksamere Mittel.

Mythos 12: Mottenfallen lösen das Problem von allein

Pheromonfallen ziehen männliche Mottenfalter mithilfe eines Sexuallockstoffs (Pheromon) an. Die Tiere bleiben auf einer Klebefläche haften – so werden sie aus dem Vermehrungskreislauf genommen. Das klingt vielversprechend, reicht aber nicht aus: Weibchen, Eier und Larven werden durch die Falle nicht erfasst. Deshalb kann sich der Befall weiter fortsetzen, selbst wenn die Falle gut gefüllt ist.

Mottenfallen sind trotzdem sinnvoll – allerdings nicht zur Bekämpfung, sondern zur Kontrolle: Sie helfen dir dabei, den Befall sichtbar zu machen und zu beobachten, ob Maßnahmen greifen. Ideal in Kombination mit anderen Methoden wie dem Einsatz von Schlupfwespen.

Mythos 13: Eine Anwendung von Schlupfwespen reicht aus

Schlupfwespen sind hocheffektiv – aber nur, wenn sie mehrfach über einige Wochen hinweg eingesetzt werden. Denn sie bekämpfen ausschließlich die Motteneier, nicht aber Larven oder Falter. Deshalb solltest du sie über die gesamte Lebensdauer einer Mottengeneration hinweg einsetzen – bei Lebensmittelmotten rund 8 – 9 Wochen, bei Kleidermotten bis zu 15 Wochen.

Die genauen Hintergründe erklären wir dir hier: Wirkdauer von Schlupfwespen …

Fazit: So wirst du Motten wirklich los

Viele Tipps klingen plausibel – helfen aber nur bedingt. Wenn du Motten wirksam bekämpfen willst, kommt es auf das richtige Wissen und die passenden Mittel an. Vor allem Motteneier und Larven lassen sich nur mit durchdachten Maßnahmen dauerhaft beseitigen.

In diesen Artikeln findest du praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen:

Bild von Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.

Quellen

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