Wie bekämpfe ich Motten im Teppich?

Motten im Teppich
Motten im Teppich

Motten im Teppich entdeckt? Das ist ärgerlich – aber zum Glück kein Grund zur Panik. Mit ein paar gezielten Maßnahmen bekommst du das Problem in den Griff. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du Teppichmotten erkennst, deinen Teppich reinigst und ihn mit natürlichen Mitteln dauerhaft mottenfrei bekommst.

Das Wichtigste vorab – so wirst du Motten im Teppich los:

  • In Teppichen findest du meist sogenannte Kleidermotten und keine eigene Teppichmotten-Art.
  • Anzeichen für Mottenbefall sind Fraßspuren, Löcher, Larven, Kotkrümel oder kleine Mottenfalter.
  • Reinige den Teppich gründlich: Absaugen, waschen oder einfrieren, auslüften.
  • Wertvoller Expertentipp: Verbliebene Motteneier, die für weiteren Befall sorgen können, kannst du zuverlässig mit Schlupfwespen loswerden.
  • Wichtig: Suche auch nach weiteren befallenen Stellen in der Wohnung – nicht nur im Teppich.

Hier zur Schritt-für-Schritt-Anleitung springen, um Teppichmotten schnell loszuwerden...

Inhaltsübersicht

Unser Tipp, um Teppichmotten ganz sicher und vollständig loszuwerden

Schlupfwespen gegen Teppichmotten

  • Schlupfwespen bekämpfen die Eier der Motten und sorgen so dafür, dass die Motten keinen Nachwuchs mehr heranziehen können - die Motten sterben aus und du bist den Befall los.
  • 100% wirksam!
  • Absolut natürlich und ungefährlich für Mensch & Tier.
  • Kaum sichtbar.
  • Die wirklich wirksame und natürliche Lösung im Vergleich zu Mottensprays oder Fallen.
Schlupfwespen kaufen gegen Kleidermotten
Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Motten

Teppichmotten: Welche Teppiche sind gefährdet?

Bei sogenannten Teppichmotten handelt es sich in Wirklichkeit fast immer um Kleidermotten (Tineola bisselliella). Denn in Innenräumen treten hauptsächlich zwei unterschiedliche Arten von Motten auf: Lebensmittelmotten und Kleidermotten – und die unterscheiden sich deutlich in ihren Nahrungsvorlieben, bzw. den Dingen, die sie in unserem Haushalt schädigen. Mehr dazu erfährst du auch in unserem Ratgeber zu Mottenarten.

An deinem Teppich fressen übrigens nicht die erwachsenen Falter, sondern die Mottenlarven. Sie ernähren sich von Keratin, einem tierischen Eiweiß, das in Wolle, Seide, Fellen oder auch Hautschuppen oder Haaren enthalten ist.

Besonders gefährdet sind daher Teppiche aus tierischen Fasern – sie stehen ganz oben auf dem Speiseplan der Teppichmotten-Larven. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Perserteppiche
  • Berberteppiche
  • Tibeter
  • China- oder Orient-Teppiche
  • Türkische Teppiche
  • Seidenteppiche
  • Schaf- oder Ziegenfelle
  • Moderne Designer-Teppiche mit Wollanteil (z. B. Tufting-Teppiche)
Teppichmotte an einem Teppichboden aus Schafwolle

Doch selbst Teppiche aus Baumwolle oder Kunstfasern können befallen werden – vor allem dann, wenn sich Staub, Hautschuppen oder Tierhaare darin angesammelt haben. Die Larven sind nicht wählerisch, wenn sie dort Nahrung finden.

Ein weiteres Risiko: ungestörte Standorte. Motten lieben dunkle, ruhige Ecken, denn dort können sie sich unbemerkt vermehren.

Besonders gefährdet sind:

  • Teppiche unter Möbeln oder an schlecht zugänglichen Stellen
  • Eingelagerte oder zusammengerollte Teppiche
  • Teppiche in selten genutzten Räumen (z. B. Gästezimmer, Dachboden, Keller)

Wie sehen Motten im Teppich aus?

Einen Befall mit Teppichmotten erkennst du meist an diesen Anzeichen:

  • Fraßspuren: Löcher, dünne Stellen oder lose Flusen im Teppich – je nach Material und Befallsstärke.
  • Larven: Gelblich-weiße, bis zu 10 mm lange „Würmchen“ mit dunklem Kopf, oft gut versteckt im Gewebe.
  • Larvenhüllen: Papierartige Hüllen, die nach dem Häuten zurückbleiben.
  • Kleine Motten: Hellbraune Falter (ca. 4 – 9 mm) mit taumelndem Flug, meist in der Nähe des Teppichs.
  • Kotkrümel: Kleine Partikel, oft in der Farbe des Teppichs und leicht mit Staub zu verwechseln.
  • Muffiger Geruch: Tritt vor allem bei starkem Befall oder schlechter Belüftung auf.

Tipp: Nicht immer sind Motten die Ursache. Auch andere Materialschädlinge wie Teppichkäfer oder Pelzkäfer können ähnliche Schäden verursachen, sie erfordern jedoch eine andere Bekämpfung.

Motten im Teppich effektiv bekämpfen

Einmal entdeckt, willst du Motten im Teppich so schnell wie möglich loswerden – verständlich. Wichtig ist: Du solltest dabei systematisch vorgehen. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung entfernst du Motten, Larven und Eier gründlich und verhinderst, dass sie zurückkommen.

Schritt 1: Teppich beidseitig absaugen

  • Sauge den Teppich von beiden Seiten sehr intensiv ab und vergiss dabei nicht die Ränder und Kanten, bzw. feine Fransen.
  • Reinige auch den Boden und angrenzende Polstermöbel. Erst absaugen und dann gerne feucht (mit Essigreiniger) nachwischen.
  • Anschließend den Staubsaugerbeutel in einem verschlossenen Beutel entsorgen – am besten direkt außerhalb der Wohnung. So reduzierst du das Risiko, dass sich Motten im Staubsauger fortentwickeln.

Schritt 2 (optional): Teppich heiß waschen oder einfrieren – wenn möglich

Hitze und Kälte töten Motten in allen Entwicklungsstadien zuverlässig ab. Reinige waschbare Teppiche bei mindestens 60 °C in der Waschmaschine, sofern das Material es erlaubt.

Teppiche, die keine Hitze vertragen, kannst du für mindestens 3 bis 4 Tage bei –18 °C einfrieren. Danach kalt auswaschen, um Rückstände der Schädlinge zu entfernen.

Für große Teppiche gibt es weitere Optionen:

  • Eine Sauna, falls vorhanden, eignet sich für hitzebeständige Stücke.
  • Einen Dampfreiniger gegen Motten im Teppich kannst du ebenfalls nutzen – achte darauf, dass Temperaturen ab ca. 50 °C erreicht werden. Bei manchen Dampfsaugern gibt es die Möglichkeit, heißes Wasser in den Tank hinzuzufügen.
  • Eisfächer im Kühlschrank sind oft klein. Eine Tiefkühltruhe bietet mehr Möglichkeiten, auch große Teppiche einzufrieren. Hast du mehrere Eisfächer, kannst du auch die Schubfächer herausnehmen, damit der Teppich hineinpasst. Im Winter kannst du den Teppich bei dauerhaften Minusgraden ggf. auch draußen frieren lassen.
  • Bei wertvollen Teppichen empfiehlt sich die professionelle Textilreinigung.

Tipp: Verpacke Teppiche beim Transport in einen dicht verschlossenen Plastiksack, um keine Motten in der Wohnung zu verbreiten.

Schritt 3 (optional): Teppichreiniger oder Teppichshampoo einsetzen

  • Von Motten befallene Wollteppiche oder empfindliche Stücke kannst du auch mit speziellem Teppichreiniger oder Teppichshampoo behandeln. Prüfe zuvor, ob das Reinigungsmittel für dein Material geeignet ist.

Immer wieder kommt die Frage auf: Hilft Essig gegen Motten im Teppich?
Essig und andere oft empfohlene Hausmittel töten Motten leider nicht direkt ab. Dennoch kannst du Essigwasser zur Geruchsneutralisation oder zur Reinigung von Lagerplätzen einsetzen. Wichtig: Nur auf farbechten oder hellen Teppichen anwenden, da Essigsäure Verfärbungen verursachen kann.

Schritt 4: Teppich auslüften und Sonnenlicht aussetzen

  • Nach der Reinigung sollte der Teppich gut trocknen und ausgelüftet werden. Ideal ist ein sonniger Tag: Hänge den Teppich für ein paar Stunden ins Freie. UV-Strahlung und Hitze wirken zusätzlich gegen verbliebene Larven oder Eier.

Aber Vorsicht: Lasse ihn bei Temperaturen über 0 Grad nicht längere Zeit draußen, denn sonst könnten neue Motten aus der Umgebung zufliegen und einen Neubefall verursachen.

Schritt 5: Schlupfwespen gegen Motten im Teppich einsetzen

Auch nach gründlicher Reinigung können Motteneier im Teppich zurückbleiben, oft unsichtbar für das menschliche Auge.

  • Um wirklich sicher zu gehen, dass du den Befall  der Teppichmotten los wirst:
    Setze Schlupfwespen gegen Kleidermotten ein! Schlupfwespen sind winzige Nützlinge, die gezielt Motteneier aufspüren und unschädlich machen. Sie wirken zuverlässig und völlig giftfrei. Wie ihre Anwendung konkret funktioniert, erklären wir dir im folgenden Abschnitt.
  • In vielen Fällen hilft übrigens schon das Saugen eines Teppichs und anschließend das Auslegen von Schlupfwespen-Karten, ohne dass man den Teppich gesondert Hitze oder Kälte aussetzen muss.

Von Mottensprays für Teppiche raten wir ab – besonders in Wohnräumen. Die enthaltenen Insektizide können Rückstände hinterlassen und sind für Kinder, Schwangere oder empfindliche Personen problematisch. Außerdem erreicht ein Spray gegen Teppichmotten oft nicht die Eier tief im Gewebe, die für den Nachwuchs sorgen.

Schlupfwespen sind ein bewährtes Mittel gegen Teppichmotten

Schritt 6: Wichtig - weitere Befallsquellen aufspüren

Ein befallener Teppich bleibt oft nicht der einzige Schadensherd. Kleidermotten befallen auch Kleidung, Vorhänge, Decken, Polstermöbel oder Bettzeug, wenn sie tierische Fasern enthalten.

Untersuche daher alle Räume sorgfältig und beziehe weitere Befallsquellen in die Bekämpfung mit ein. Achte besonders auf dunkle, ruhige Stellen wie die Rückseite von Möbeln oder selten geöffnete Kommoden. Falls Möbel auf deinem Teppich stehen, dann rücke sie möglichst weg.

Weitere nützliche Tipps dazu findest du in unseren Ratgebern:

Schlupfwespen – so funktioniert die Anwendung gegen Motten im Teppich

Gerade bei feinfaserigen Teppichen gehören Schlupfwespen zu den effektivsten Methoden, um  Teppichmotten loszuwerden. Ganz ohne Chemie und ohne Risiko für Mensch oder Tier unterbrechen die natürlichen Feinde der Teppich- bzw. Kleidermotten den Fortpflanzungszyklus der Motten und beseitigen den Befall.

Was sind Schlupfwespen – und wie wirken sie?

Schlupfwespen der Art Trichogramma evanescens sind spezialisierte Eiparasiten: Sie legen ihre eigenen Eier in die Eier der Teppich- bzw. Kleidermotten. Aus diesen parasitierten Eiern schlüpfen keine Mottenlarven mehr – die Entwicklung wird an der Wurzel gestoppt. Nach der Behandlung verfallen die Schlupfwespen zu Staub und dein Teppich ist von allen Schädlingen befreit.

Schlupfwespen sind besonders geeignet für Teppiche, weil sie mit nur 0,4 mm Größe extrem klein sind und alle Fasern des Teppichs nach Motteneiern durchsuchen können.

So funktioniert die Anwendung bei Teppichen

Die Schlupfwespen kommen auf kleinen Kärtchen zu dir nach Hause. Diese Kärtchen legst du einfach direkt auf den befallenen Teppich – oder auf mehrere, wenn du mehrere Teppiche behandelst. So klappt es am besten:

Mehrere Schlupfwespen Karten - wieviele Karten braucht man?
Schlupfwespen spüren Motteneier zuverlässig in feinfaserigen Teppichen auf

Wichtige Tipps für die Anwendung von Schlupfwespen bei Teppichen

Damit die Schlupfwespen ihre Arbeit zuverlässig erledigen können, beachte bitte folgende Hinweise:

  • Vor dem Auslegen reinigen: Sauge oder reinige den Teppich vor der ersten Anwendung gründlich. Danach solltest du nur noch beim Wechsel der Kärtchen (Mehrfach-Anwendung) saugen – nicht zwischendurch, sonst entfernst du die Nützlinge versehentlich.
  • Kärtchen sichtbar und geschützt auslegen: Lege die Kärtchen oben auf die Teppichoberfläche, wo du sie gut siehst und nicht versehentlich darauf trittst. Während der Behandlung den Teppich möglichst wenig betreten, damit keine Schlupfwespen in Mitleidenschaft geraten.
  • Keine Insektensprays verwenden: Verzichte während der gesamten Anwendungszeit auf Mottensprays für Teppiche oder andere Insektizide. Auch stark duftende Mittel wie Lavendel oder Zedernholz könnten die Schlupfwespen irritieren.
  • Geduld zahlt sich aus: Die Behandlung mit Schlupfwespen dauert ca. 12 bis 15 Wochen. Dafür wirkt sie nachhaltig, ohne Chemie – und ohne großen Aufwand.

Weitere grundsätzliche Tipps zur korrekten Anwendung findest du auch hier: Schlupfwespen gegen Kleidermotten anwenden…

Fazit: Motten im Teppich? Das bekommst du in den Griff, Schlupfwespen helfen!

Motten im Teppich sind lästig, doch mit gründlicher Reinigung und dem gezielten Einsatz von Schlupfwespen wirst du die Schädlinge dauerhaft und ganz ohne Chemie los. Wichtig ist nur, dass du dranbleibst und auch mögliche weitere Befallsquellen mitbehandelst. So wird dein Teppich bald wieder mottenfrei – und das auf ganz natürliche Weise.

Bild von Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.

Quellen

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