Motten durch Second-Hand-Kleidung oder -Möbel? So vermeidest du Motten bei gebrauchten Gegenständen!

Motten in Second Hand Kleidung
Motten in Second Hand Kleidung

Du liebst es, auf Flohmärkten oder in Second-Hand-Läden nachhaltige Schätze zu entdecken? Leider haben auch Kleidermotten ein Faible für Vintage-Kleidung, alte Teppiche oder gebrauchte Möbel. Hier erfährst du, wie du Mottenbefall rechtzeitig erkennst und vermeidest – damit deine Fundstücke Freude machen und nicht zur Mottenfalle werden.

Das Wichtigste vorab - so vermeidest du die Einschleppung von Kleidermotten durch Second-Hand-Waren:

  • Kleidermotten lieben Second-Hand-Teile fast so sehr wie wir – vor allem, wenn Wolle oder Seide im Spiel sind.
  • Kontrolliere Second-Hand-Kleidung, Teppiche oder Möbel sorgfältig auf Anzeichen von Mottenbefall, bevor du sie bei dir einziehen lässt.
  • Auch bei unauffälligen Stücken lohnt sich Vorsicht: Waschen, Einfrieren, Absaugen oder Reinigen schützt vor ungebetenen Mitbewohnern.
  • Falls es doch passiert ist: Mit Schlupfwespen wirst du Kleidermotten zuverlässig und giftfrei wieder los.

Inhaltsübersicht

Du hast Motten? Schlupfwespen wirken!

Du hast dir die Motten mit deinem neuen gebrauchten Lieblingsteil eingeschleppt? Das kann sehr leicht passieren, wie du in diesem Artikel lesen wirst.

Das beste Mittel um die Motten wieder loszuwerden, sind Schlupfwespen. Winzige Nützlinge, die der natürliche Feind von Lebensmittel- und auch Kleidermotten sind.

  • 100% natürlich
  • völlig unbedenklich für Mensch & Haustiere
  • Wirkung gegen Motteneier und somit den Ursprung des Befalls
Mehrere Schlupfwespen Karten - wieviele Karten braucht man?
Schlupfwespen werden auf Karten geliefert, die man nur in die Nähe des Mottenbefalls legen muss - den Rest machen die Nützlinge. Ganz einfach!

Mit welchen Second-Hand-Artikeln können Kleidermotten ins Haus kommen?

Kleidermotten haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun – oft gelangen sie unbemerkt mit gebrauchten Gegenständen in den Haushalt. Woher Motten genau kommen, erfährst du hier: Woher kommen Lebensmittel- und Kleidermotten?

Besonders attraktiv für Kleidermotten sind Textilien tierischen Ursprungs – denn ihre Larven ernähren sich von Keratin, einem Eiweiß, das in Wolle, Seide, Daunen oder Leder vorkommt. Schweiß-Rückstände machen getragene Kleidung für Mottenlarven zusätzlich interessant, weil menschlicher Schweiß wichtige Vitamine und Mineralstoffe für sie enthält.

Diese Second-Hand-Funde können mit Motten verunreinigt sein:

  • Second-Hand-Kleidung, besonders aus Wolle, Kaschmir, Merino, Seide, Daunen oder Leder
  • Schuhe und Accessoires wie Lederschuhe, Taschen mit Woll- oder Seidenfutter
  • Wohntextilien wie Teppiche (z. B. Perserteppiche), Vorhänge oder Decken mit Wollanteil
  • Polstermöbel mit Füllungen oder Bezügen aus Wolle, Rosshaar, Daunen oder Leder, z. B. Sofas, Sessel oder Couchgarnituren
  • Holzmöbel, wenn darin zuvor befallene Textilien gelagert wurden – etwa Kleider- oder Schuhschränke
Kleidermotte in Second-Hand-Kleidung
Eine Kleidermotte in einem Second-Hand-Kleidungsstück

Vorsicht: Gerade Vintage-Holzmöbel haben oft Ritzen und Spalten, in denen sich Motteneier oder Puppen verbergen können. Auch scheinbar unproblematische Möbelstücke ohne Textilanteil – wie ein Schuhschrank – können daher zur Motten-Quelle werden. Ebenso ist bei reiner Baumwoll-Kleidung eine Verunreinigung nicht ganz auszuschließen, wenn die Stücke gemeinsam mit befallenen Textilien gelagert wurden.

Wie du Kleidermotten in Second-Hand- und Vintage-Waren erkennst

Bevor Second-Hand-Artikel bei dir einziehen, solltest du sie sorgfältig auf Mottenbefall prüfen – am besten noch direkt am Flohmarkt, beim Händler oder draußen am Balkon. So verhinderst du, dass sich mögliche Schädlinge in deiner Wohnung ausbreiten. Pakete mit Second-Hand-Ware am besten nicht direkt im Wohn- oder Schlafzimmer öffnen, sondern draußen oder im Badezimmer.

Wichtig ist in jedem Fall: Kontrolliere Kleidung, Möbel oder Teppiche möglichst bei Tageslicht – oder nimm eine gute Taschenlampe zu Hilfe.

Achte dabei auf folgende typische Anzeichen von Mottenbefall:

  • Sichtbare lebende oder tote Insekten
  • Weißliche Mottenlarven
  • Kleine, unregelmäßige Löcher in Textilien oder textilen Bezügen
  • Weißliche Gespinste oder papierartige Larvenhüllen
  • Bräunliche Krümel (Larvenkot)

Wichtig: Kontrolliere bei Möbeln und Polstermöbeln auch Hinter- und Unterseiten, Ritzen oder Bohrlöcher sehr genau. Denn Kleidermotten sind lichtscheu und ziehen sich mit Vorliebe an dunkle, geschützte Stellen zurück.

Doch selbst wenn du keine Befallsanzeichen entdeckst, lässt sich ein Mottenbefall leider nie ganz ausschließen – denn junge Mottenlarven und Motteneier sind wirklich winzig. Manchmal ist der Befall auch von außen schwer erkennbar – etwa wenn sich Motten in Polsterböden „verstecken“.  Auch bei dicken Teppichen sitzen die Motten oft tief in den Fasern. 

Tipp: Second-Hand-Teppiche oder Wolldecken im Freien auf Balkon oder Terrasse gründlich ausklopfen – rieseln kleine Insekten oder Insektenlarven heraus, ist das ein deutliches Alarmsignal für Kleidermotten im Teppich.

Wichtig! Achte vor dem Kauf auf Mottenbefall

Kontrolliere gebrauchte Kleidungsstücke, Möbel/Antiquitäten oder Teppiche noch vor dem Kauf genau auf Hinweise oder Rückstände eines Mottenbefalls. Am besten bei Tageslicht oder mithilfe einer Taschenlampe.

Tipps, um die Einschleppung von Kleidermotten durch Second-Hand-Artikel zu vermeiden

Ein Mottenbefall ist nicht immer sofort sichtbar – Motteneier und Junglarven sind winzig klein und oft gut versteckt. Umso wichtiger ist es, bei gebrauchter Kleidung, Möbeln oder Teppichen vor dem Einzug einige einfache Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

Second-Hand-Kleidung und Accessoires

  • Transportiere gebrauchte Textilien und Accessoires möglichst in einer Plastiktüte – und entsorge diese anschließend direkt.
  • Wasche Second-Hand-Kleidung nach dem Kauf bei mindestens 60 °C, wenn das Material es erlaubt – auch Baumwollsachen.
  • Wolle, Seide und andere empfindliche Materialien vertragen meist keine heiße Wäsche. Hier hilft das Einfrieren: Mindestens 3 – 4 Tage bei –18 °C töten Motteneier und Larven zuverlässig ab.
  • Nicht waschbare Stücke wie Ledertaschen oder -schuhe kannst du ebenfalls einfrieren.
  • Lagere Second-Hand-Kleidung nach dem Kauf am besten für einige Wochen in einer luftdicht verschließbaren „Quarantäne-Box“, bevor du sie in den Kleiderschrank legst.

Mehr Tipps für den Schutz von Wolltextilien findest du hier: Wolle vor Motten schützen …

Second-Hand- und Vintage-Möbel

  • Bei gebrauchten Schränken, Kommoden oder Schuhregalen: Entferne Schubladen und Einlegeböden, um wirklich alle Stellen zu prüfen und zu reinigen.
  • Sauge Möbel und Polstermöbel gründlich ab – auch Unterseiten und Rückseiten. Verwende für Ecken und Ritzen am besten die schmalen Aufsätze deines Staubsaugers.
  • Wische alle Oberflächen anschließend mit Essigwasser aus und lasse sie gut trocknen.
  • Kleinere Deko-Stücke kannst du sicherheitshalber für einige Tage einfrieren.

Second-Hand-Teppiche und Wohntextilien

  • Waschbare Wohntextilien wie Decken oder Vorhänge bei mindestens 60 °C waschenalternativ mehrere Tage einfrieren.
  • Große Stücke (z. B. Teppiche), die nicht in Waschmaschine oder Gefrierschrank passen, gründlich von beiden Seiten absaugen.
  • Bei hitzebeständigen Materialien kannst du auch Dampfreiniger oder Bügeleisen einsetzen, um Kleidermotten bzw. Teppichmotten zu bekämpfen.
  • Hänge große Stücke bei Sonnenschein für mehrere Stunden nach draußen – UV-Licht und Wärme wirken unterstützend gegen Motten im Teppich, ersetzen aber keine Reinigung. Aber Achtung: Den Teppich jeden Tag ordentlich ausklopfen und wirklich ausrollen. Es besteht sonst die Gefahr, dass sich auf den Seiten, die nicht dem UV-Licht ausgesetzt sind, ein etwaiger Mottenbefall weiter verstärkt. Motten mögen es zur Eiablage ruhig und dunkel.
  • Auch professionelle Textilreinigungen bieten oft einen speziellen Mottenschutz-Service für Teppiche oder Wohntextilien an.

Wenn du dir unsicher bist - setze vorsorglich Schlupfwespen ein

Wenn du dir unsicher bist, ob du dir mit dem Second-Hand-Kauf Motten eingeschleppt hast, dann kannst du auch vorsorglich Schlupfwespen einsetzen.

Schlupfwespen finden jede noch so kleine Stelle, an der Motteneier abgelegt wurden und eliminieren diese.

Wenn es doch passiert ist – Schlupfwespen helfen bei eingeschleppten Motten

Trotz aller Vorsicht kann es passieren: Second-Hand-Kleidung oder Möbel sind mit Motten befallen. In diesem Fall helfen dir Schlupfwespen – winzige Nützlinge, die Motteneier gezielt parasitieren und so den Lebenszyklus der Motten stoppen. Ganz ohne Gift, völlig unbedenklich für Mensch und Tier.

Mehr zur Anwendung findest du hier: Schlupfwespen gegen Kleidermotten …

Bild von Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.

Quellen

Hast du Anregungen, Ideen oder Kritik zu diesem Artikel? Dann melde dich gerne bei uns unter redaktion@heynature.de.

Diesen Artikel jetzt teilen & weitersagen:

Weitere interessante Artikel für Dich aus unserem Motten-Ratgeber:

4.9
(8)

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.9 / 5. Anzahl Bewertungen: 8

Bisher keine Bewertungen! Jetzt diesen Beitrag bewerten.

Die Inhalte auf dieser Website sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Sie ersetzen keinesfalls die persönliche Betreuung, Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin. Die auf heynature.de zur Verfügung gestellten Inhalte können und dürfen nicht als Grundlage selbstgestellter Diagnosen oder zur Eigenmedikation dienen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Konsultiere bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer deinen Arzt oder deine Ärztin!