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Lebensmittel mottensicher aufbewahren: So klappt’s!
- Thema: Haushalt/Motten
- Aktualisiert am 11.07.2025
- Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin
Lebensmittel mottensicher aufbewahren – das ist gar nicht so schwer, wenn man weiß, worauf es ankommt. Wir zeigen dir, welche Behälter wirklich schützen, welche Verpackungen ein Risiko sind – und mit welchen einfachen Maßnahmen du Motten aus deinen Vorräten fernhältst.
Das Wichtigste vorab - so schützt du deine Vorräte vor Motten:
- Mottensicher lagern lohnt sich: Einmal eingeschleppt, breiten sich Lebensmittelmotten rasch aus – und befallen im schlimmsten Fall deine gesamten Vorräte.
- Verkaufsverpackungen sind ein häufiges Risiko: Mehltüten, Kartons oder Folien stellen für Mottenlarven meist kein Hindernis dar.
- Nur mottensichere Vorratsbehälter bieten echten Schutz. Achte auf Glas oder Hartplastik und luftdicht schließende Deckel.
- Auch Lagerbedingungen spielen eine Rolle. Wenn du Vorräte kühl, trocken und übersichtlich lagerst, machst du es den Schädlingen schwer.
Direkt zu den konkreten Empfehlungen für mottensichere Vorratsbehälter...
Inhaltsübersicht
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Welche Lebensmittel solltest du mottensicher aufbewahren?
Ob Mehl, Müsli oder Nüsse: Fast alle trockenen Lebensmittel, die du bei Raumtemperatur lagerst, können von Lebensmittelmotten befallen werden. Besonders häufig sind dabei die Dörrobstmotte und die Mehlmotte anzutreffen. Dabei fressen sich nicht die erwachsenen Mottenfalter, sondern ihre Larven durch deine Vorräte – und das ziemlich wahllos.
Typische Lieblingsspeisen von Lebensmittelmotten-Larven sind:
- Getreide und Getreideprodukte (z.B. Mehl, Flocken, Nudeln, Reis, Kekse)
- Nüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne
- Dörrobst, Dörrgemüse, getrocknete Pilze
- Schokolade, Kakao
- Gewürze, Tee, Heilkräuter
- Getrocknete Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen)
- Trockentiernahrung
Mehr zur Ernährung von Mottenlarven erfährst du hier: Was Motten fressen…
Ein Mottenbefall kann übrigens jeden Haushalt treffen – auch wenn alles sauber und ordentlich ist. Gerade in den Sommermonaten schleppen wir uns oft unbewusst befallene Lebensmittel ein: Bereits im Supermarkt können sich winzige Motteneier oder Mottenlarven in der Verpackung verstecken.
Woher die Schädlinge kommen, liest du hier: Woher Motten kommen…
Mit einer mottensicheren Lagerung verhinderst du, dass sich die ungebetenen Gäste in deiner Küche weiter ausbreiten – und schützt deine Vorräte zuverlässig vor einem Totalverlust.
Welche Verkaufsverpackungen sind mottensicher?
Selbst wenn du beim Einkauf gut aufpasst – viele Lebensmittel sind schon beim Kauf nicht ausreichend geschützt. Denn die meisten Verkaufsverpackungen sind für Transport und Haltbarkeit gemacht, aber nicht unbedingt mottensicher. Und genau hier liegt das Problem.
Mottenlarven können sich mühelos durch dünne Papierverpackungen oder weiche Kunststofffolien nagen. Oft haben Verpackungen auch undichte Stellen – etwa unvollständig verschweißte Siegelnähte – durch die kleine Mottenlarven einfach hindurchschlüpfen.
Wirklich mottensicher sind nur wenige Verpackungstypen, zum Beispiel:
- Konservendosen
- Verbundverpackungen aus Aluminiumfolie mit intakten Schweißnähten
- Hartplastikverpackungen mit luftdichtem Verschluss (z. B. Schraub- oder Klickdeckel mit Silikondichtung)
Dagegen sind folgende Verkaufsverpackungen nicht mottensicher:
- Papiertüten und Kartons (z.B. bei Mehl, Grieß, Reis)
- Dünne Kunststoffbeutel (z.B. bei Nüssen, Trockenobst, Nudeln)
- Weiche Folienverpackungen mit unsauberen Klebenähten (z.B. bei Müsliriegeln)
Unser Tipp: Fülle empfindliche Lebensmittel nach dem Einkauf möglichst direkt in mottensichere Vorratsbehälter um. Das schützt deine Vorräte nicht nur vor einem möglichen Mottenbefall – du erkennst im transparenten Behälter auch viel schneller, wenn sich doch einmal etwas eingeschlichen hat.
Welche Vorratsbehälter sind mottensicher – und welche nicht?
Wenn du deine Vorräte wirklich sicher vor Motten schützen möchtest, kommt es vor allem auf zwei Dinge an:
- Das Material muss stabil sein, damit Mottenlarven es nicht durchbeißen können.
- Der Deckel muss absolut luftdicht schließen, sonst dringt der Lebensmittelgeruch nach außen – und genau das lockt Motten zur Eiablage an.
Geeignet zur mottensicheren Aufbewahrung sind vor allem:
- Einmachgläser (Weckgläser) mit Bügelverschluss und Gummidichtung:
Sie sind nicht nur ideal zum Einmachen, sondern auch zum mottensicheren Lagern von Lebensmitteln aller Art. Wenn du auf Kunststoff verzichten möchtest, achte auf Gummiringe aus Naturkautschuk. - Vorratsbehälter mit Silikondichtung am Deckel:
Ob aus Glas oder Hartplastik – wichtig ist, dass der Deckel über eine Silikondichtung verfügt und mit einem Verschlusshebel oder Klickmechanismus fest sitzt. Nur so ist er wirklich luftdicht. - Glasbehälter mit Edelstahl-Klickdeckel:
Die ideale Alternative, wenn du komplett auf Kunststoff verzichten möchtest. Der Klickverschluss sorgt auch hier für zuverlässige Dichtigkeit.
Diese Behälter bekommst du in vielen Größen, oft stapelbar – praktisch, langlebig und umweltfreundlich.
Vorsicht vor vermeintlich sicheren Behältern! Nicht mottensicher sind:
- Schraubgläser oder Marmeladegläser: Sind zwar praktisch, aber Mottenlarven können am Schraubgewinde entlang ins Glas kriechen.
- Blech- oder Keramikdosen: Das Material ist stabil – aber die Deckel schließen selten wirklich dicht.
- Behälter mit Holz- oder Bambusdeckeln: Hier entstehen oft feine Spalten, durch die Larven leicht eindringen können.
- Kunststoffdosen ohne Dichtung (z. B. Tupperdosen): Vor allem bei älteren Modellen leidet die Passform des Deckels – und damit die Dichtigkeit.
- Schüttdosen oder Behälter mit Lüftungsventil: Schüttöffnung oder Lüftungsventil lassen sich selten komplett verschließen und bieten damit eine willkommene Einladung für Motten.
- Plastikbeutel: Für Mottenlarven kein Hindernis – sie nagen sich problemlos hindurch.
Fazit: Ein dichter Deckel ist kein nettes Extra – sondern entscheidend. Nur wenn der Geruch drin bleibt, bleiben Motten draußen.
Lebensmittel mottensicher aufbewahren – diese 6 Extra-Tipps helfen wirklich
Mit den richtigen Vorratsbehältern bist du bereits auf einem guten Weg. Aber wer Lebensmittel dauerhaft mottensicher aufbewahren möchte, kann noch mehr tun. Denn auch Lagerdauer, Standort und Sauberkeit spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Motten fernzuhalten.
Hier kommen sechs alltagstaugliche Tipps, mit denen du deine Lebensmittel noch besser schützt.
Die besten Tipps zur mottensicheren Lagerung
Übersicht:
1. Halte deine Vorräte überschaubar
Lege keine riesigen Vorräte an – besonders bei Lebensmitteln wie Mehl, Getreide und Müsli, die anfällig für Mottenbefall sind. Kaufe lieber kleinere Mengen und verbrauche sie zügig. So verlierst du im Fall der Fälle nicht den gesamten Vorrat.
2. Verbrauche zuerst, was schon länger da ist
Stelle neue Einkäufe nach hinten und ältere Vorräte nach vorne. So vermeidest du, dass du Lebensmittel wie Tee oder Gewürze ganz hinten im Regal vergisst. Alternativ kannst du deine Vorratsdosen mit Kauf- oder Mindesthaltbarkeitsdatum beschriften – so behältst du den Überblick.
3. Lagere Lebensmittel möglichst kühl und trocken
Motten mögen es warm und feucht. Ideal zur mottensicheren Aufbewahrung deiner Vorräte wäre ein kühler Vorratsraum oder ein Keller. Wenn du trockene Lebensmittel wie Mehl oder Reis in der Küche lagerst, dann möglichst nicht über dem Herd oder neben der Spülmaschine – dort stauen sich oft Wärme und Feuchtigkeit. Wichtig: Nach dem Kochen gut lüften oder den Dunstabzug nutzen.
4. Achte auf Sauberkeit in Schränken und Schubladen
Schon ein paar Krümel reichen Mottenlarven als Nahrung. Reinige daher regelmäßig deine Vorratsschränke – auch Ritzen, Schubladenkanten und darunterliegende Bereiche, in denen sich oft unbemerkt Krümel ansammeln. Wichtig: Nicht zu feucht wischen und immer gut trocknen lassen, da Restfeuchtigkeit Motten sogar anzieht.
5. Lagere empfindliche Lebensmittel im Kühlschrank
Nüsse (vor allem gemahlene), Trockenfrüchte oder angebrochene Schokoladenpackungen kannst du auch im Kühlschrank aufbewahren. Temperaturen unter 15 °C stoppen die Entwicklung von Motten – im Gefrierschrank sterben sie sogar ab. Besonders sinnvoll, wenn du größere Mengen auf Vorrat gekauft hast.
6. Kontrolliere deine Vorräte regelmäßig
Auch bei bester Lagerung lässt sich ein Mottenbefall nie ganz ausschließen. Achte auf typische Anzeichen wie
- weißliche Gespinste oder Verklumpungen
- sichtbare Mottenlarven oder Mottenfalter
- feine bräunliche Krümel (Fraßmehl oder Larvenkot)
Durchsichtige Vorratsdosen haben hier einen Vorteil: Du erkennst verdächtige Anzeichen oft schon auf den ersten Blick. Wenn du tatsächlich einen Mottenbefall entdeckst, solltest du schnell handeln. Was dann zu tun ist, erfährst du hier: Lebensmittelmotten effektiv bekämpfen…
Und falls du wissen möchtest, wie du deine Schränke richtig reinigst: Küche reinigen bei Mottenbefall…
Fazit: Lebensmittel mottensicher aufbewahren gelingt schon mit geringem Aufwand
Vorräte mottensicher zu lagern ist einfacher, als viele denken. Schon mit einer Grundausrüstung an stabilen, luftdicht verschließbaren Vorratsbehältern schaffst du die wichtigste Grundlage für eine mottensichere Aufbewahrung. Einmal gekauft, begleiten dich die Behälter über viele Jahre – und du hast dauerhaft Freude an einer gut sortierten, übersichtlichen Vorratskammer.
Wenn du zusätzlich auf die richtigen Lagerbedingungen achtest, regelmäßig kontrollierst und keine zu großen Vorräte anlegst, schützt du Lebensmittel und Vorräte effektiv vor Motten – mit ein wenig Aufmerksamkeit im Alltag lässt sich somit viel erreichen.
Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin
Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.
Quellen
- Aulicky, R., Vendl, T. & Stejskal, V. (2019). Evaluation of contamination of packages containing cereal-fruit bars by eggs of the pest Indian meal moth (Plodia interpunctella, Lepidoptera) due to perforations in their polypropylene foil packaging. Journal of Food Science and Technology, 56 (7), S. 3293 – 3299, online: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6582099/ (abgerufen am 11.07.2025).
- Julius-Kühn-Institut (2016). Vorräte richtig schützen. Informationsblatt des JKI, online: https://www.julius-kuehn.de/media/Veroeffentlichungen/Flyer/Vorraete_richtig_schuetzen.pdf (abgerufen am 11.07.2025).
- Informationsportal Ökolandbau.de (o.J.). Wie lassen sich Vorratsschädlinge vermeiden?, online: https://www.oekolandbau.de/bio-im-alltag/bio-wissen/wie-lassen-sich-vorratsschaedlinge-vermeiden/ (abgerufen am 11.07.2025).
- Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany) (2008). Lebensmittel-Motten, online: http://www.pan-germany.org/download/biozide/infoblatt_lebensmittel-motten.pdf (abgerufen am 11.07.2025).
- Verbraucherzentrale (2024). Vorratsschädlinge – Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung, online: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/vorratsschaedlinge-tipps-zur-vorbeugung-und-bekaempfung-63252 (abgerufen am 11.07.2025).
- Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (2024). Lebensmittelmotten in der Küche, online: https://www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe/schaedlinge/motten-in-der-kueche-was-kann-ich-tun-43510 (abgerufen am 11.07.2025).
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