Die besten Hausmittel gegen Motten

Hausmittel gegen Motten im Vergleich
Hausmittel gegen Motten im Vergleich

Zedernholz, Lavendel oder Essig – Hausmittel gegen Motten gibt es viele, aber helfen sie auch wirklich? Dieser Artikel betrachtet Vor- und Nachteile beliebter Hausmittel und erklärt, wie du Motten effektiv, aber giftfrei bekämpfen kannst.

Das Wichtigste vorab - was du über Hausmittel gegen Motten wissen solltest:

Inhaltsübersicht

Das Top-Mittel gegen Motten

Als natürlichstes und effektivstes Mittel gegen Motten im Haushalt gelten Schlupfwespen.

Diese nur 0,4 mm kleinen Nützlinge sind die natürlichen Feinde der Motte und eliminieren ihre Motteneier, damit keine neuen Motten mehr nachwachsen können.

Das effizienteste Mittel gegen Motten auf dem Markt. 100% natürlich und völlig harmlos.

Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Motten

Welche Vorteile haben Hausmittel gegen Motten?

Du hast Motten in deiner Wohnung entdeckt, willst aber nicht gleich zur Chemiekeule greifen? Das ist verständlich. Denn Insektengifte sind zwar meist nicht direkt giftig für den Menschen. Mitunter können sie aber doch Atembeschwerden, Hautreizungen oder Kopfschmerzen auslösen. Gelangen sie in die Umwelt, schaden sie oft nützlichen Insekten.

Dagegen gelten Hausmittel gegen Motten als ungefährlich für Mensch, Tier und Umwelt. Viele sind preiswert, leicht verfügbar und einfach anzuwenden.

Welche Hausmittel es gibt und wie gut sie funktionieren, erfährst du nachfolgend.

Beliebte Hausmittel gegen Motten im Vergleich

Werfen wir einen genaueren Blick auf beliebte Hausmittel gegen Motten. Was bewirken sie konkret? Worin liegen ihre Vor- und Nachteile?

Ätherische Öle (z.B. aus Lavendel)

Anwendbar gegen: Lebensmittelmotten und Kleidermotten

Zu den beliebtesten Hausmitteln gegen Motten gehören sogenannte Repellentien. Das sind ätherische Öle, die Mottenfalter abschrecken (nicht bekämpfen). Nachweislich abschreckend wirken:

  • Lavendel
  • Nelken
  • Indisches Lorbeerblatt (Cinnamomum tamala)
  • Zitronenöl
  • Rosmarin
  • Citronellol
  • Thuja (Lebensbaum)
  • Zirbe
  • Lavandin-Öl (aus den Blüten der Lavandin-Pflanze)
Lavendel und ätherische Öle als Hausmittel gegen Motten
Hausmittel, wie Lavendel, Rosmarin oder ätherische Öle haben meist eine abschreckende Wirkung gegen Motten, beheben aber nicht den Mottenbefall

Wichtig zu wissen ist: Ätherische Öle wirken nicht gut gegen Mottenlarven und Motteneier. Haben sich Motten einmal eingenistet, stoßen diese Hausmittel daher an ihre Grenzen.

Vorteile

  • natürlich und umweltfreundlich
  • meist angenehmer Duft für den Menschen

Nachteile

  • schrecken nur Mottenfalter ab, nicht Motteneier und Mottenlarven
  • Duftstoffe verflüchtigen sich schnell, häufiges Auffrischen nötig
  • allergische Reaktionen sind nicht ausgeschlossen

Zedernholz

Anwendbar gegen: Lebensmittelmotten und Kleidermotten

Zedernholz enthält ätherische Öle wie Cedrol, die nachweislich abschreckend gegen erwachsene, also herumfliegende Motten wirken. Die Duftstoffe verfliegen jedoch schnell und sind gegen Mottenlarven oder Motteneier nicht ausreichend wirksam.

Lösungen aus Zedernholz werden auch häufig in Form von Mottenkugeln oder Zedernholzringen (passend für Kleiderbügel) verwendet. Hauptanwendung findet Zedernholz oft in Kleiderschränken gegen Kleidermotten.

Vorteile

  • nachhaltiges und natürliches Hausmittel
  • angenehmer Holzduft

Nachteile

  • schrecken nur Mottenfalter ab, nicht Motteneier und Mottenlarven
  • Wirkung lässt mit der Zeit stark nach
  • Qualitätsunterschiede je nach Holzherkunft
Zedernholzringe und Mottenkugeln aus Zedernholz als Hausmittel gegen Motten
Zedernholz hier dargestellt in Form von Mottenkugeln aus Zedernholz und den bekannten Zedernholzringen haben auch lediglich eine abschreckende Wirkung gegen die Motten.

Essig

Anwendbar gegen: Lebensmittelmotten und Kleidermotten

Essig wird oft als ungiftiges Hausmittel empfohlen, doch Motten lassen sich damit nicht direkt bekämpfen: Für Mottenfalter, Mottenlarven und Motteneier ist Essig nämlich ungiftig. Sie lassen sich davon nicht beeindrucken.

Trotzdem empfehlen wir dir Essigwasser zur Reinigung von Vorrats- oder Kleiderschränken. Es beseitigt Rückstände von Lebensmitteln und Duftstoffe, die später wieder Motten anlocken könnten.  

Vorteile

  • natürlich und ungiftig
  • preiswert

Nachteile

  • nur unterstützend zur Reinigung einsetzbar
  • keine direkte Wirkung gegen Motten
Essig hat keine große Wirkung gegen Motten. Jedoch eignet er sich gut zur Reinigung nach einem Mottenbefall, um Rückstände von Lebensmitteln und Motten zu entfernen.

Natron und Backpulver

Anwendbar gegen: Lebensmittelmotten und Kleidermotten

Natron und Backpulver werden oft als ungiftige Hausmittel gegen Motten empfohlen. Es gibt aber keinerlei Nachweise, dass sich Motten davon beeindrucken lassen: Aufgestreutes Natron oder Backpulver kann Motten weder töten noch abschrecken.

Vorteile

  • preiswertes, leicht verfügbares Hausmittel
  • ungiftig für Mensch und Tier

Nachteile

  • keine nachweisliche Wirkung gegen Motten
Natron und Backpulver als Hausmittel gegen Motten
Natron und Backpulver haben keine nachweisliche Wirkung. Ähnlich wie Essig, kannst du beides am besten zur Reinigung nach einem Mottenbefall einsetzen.

Hitze und Kälte (Kleidung heiß waschen oder einfrieren)

Anwendbar gegen: Lebensmittelmotten und Kleidermotten

Extreme Temperaturen töten alle Entwicklungsstadien von Motten ab: Mehr als 50 ° Celsius oder weniger als minus 18 ° Celsius halten erwachsene Motten, Eier und Larven nicht lange aus.

Hitze- und Kältebehandlungen sind somit ein wirksames Hausmittel, um Motten zu bekämpfen. Folgendes kannst du tun:

  • befallene Textilien heiß waschen
  • nicht waschbare Textilien für eine Woche einfrieren
  • befallene Lebensmittel einfrieren, um ein Verschleppen der Schädlinge bei der Entsorgung zu vermeiden

Allerdings vertragen nicht alle Materialien extreme Temperaturen. Auch die Innenseiten von Schränken lassen sich meist nicht gut mit Hitze oder Kälte behandeln. Dort können aber ebenfalls Mottenlarven oder Motteneier haften.

Vorteile

  • hoch wirksam gegen alle Entwicklungsstadien von Motten
  • keine chemischen Rückstände

Nachteile

  • mögliche Beschädigung empfindlicher Materialien
  • nicht für alle befallenen Gegenstände geeignet
  • energieintensiv
Kleidung einfrieren als Hausmittel gegen Motten
Kleidung einzufrieren ist eine sehr gute Möglichkeit, um Motten sowie ihre Larven und Eier abzutöten. Der Befall an sich sollte danach noch anderweitig, z.B. durch Schlupfwespen bekämpft werden.

Neem-Öl

Anwendbar gegen: Kleidermotten

Neem-Öl ist ein Pflanzenextrakt, gewonnen aus den Blättern des tropischen Neem-Baums. Es gilt als natürliches Insektizid, denn es hemmt die Entwicklung von Mottenlarven. Die Larven hören auf zu fressen und sterben nach einigen Tagen.

Obwohl Neem-Öl natürlichen Ursprungs ist, handelt es sich doch um ein Insektizid. Du solltest es daher sicherheitshalber nicht in der Küche anwenden.

Vorteile

  • natürlichen Ursprungs
  • wirksam gegen Motten und andere Haushaltsschädlinge

Nachteile

  • kann auch Nützlingen schaden
  • unangenehmer Geruch
  • kann auf empfindlichen Oberflächen Flecken hinterlassen
  • Hautreizungen bei direktem Kontakt möglich
Neem-Öl aus den Samen der Steinfrüchte des indischen Niembaumes hergestellt, sind ein pflanzliches Mittel und wirken lediglich gegen Mottenlarven. Als eingestuftes Insektizid gibt es bei der Anwendung ein paar Punkte zu beachten.

UV-Strahlung / Sonnenlicht

Anwendbar gegen: Kleidermotten

Sonnenlicht ist ein einfaches und kostenloses Hausmittel gegen Motten: Du kannst befallene Kleidung oder Teppiche bei sonnigem Wetter einfach ins Freie hängen. Die UV-Strahlung tötet Eier und Larven an der Oberfläche ab, zugleich lässt die Wärme die Schädlinge austrocknen.

Allerdings wirken UV-Licht und Wärme nur dort, wo die Sonne auch wirklich hinkommt. Motten in tieferen Gewebeschichten werden oft nicht erreicht, ebenso wenig die Innenseite von Schränken.

Vorteile

  • kostenlos verfügbar
  • wirksam gegen Motteneier und Larvenstadien
  • keine chemischen Rückstände

Nachteile

  • begrenzte Eindringtiefe in Textilien
  • Ausbleichen von Textilien möglich
Intensives Sonnenlicht kann helfen Motteneier und Mottenlarven zu eliminieren.

Mottenfallen (kein klassisches Hausmittel)

Anwendbar gegen: Lebensmittelmotten und Kleidermotten

Mottenfallen, auch Pheromon- oder Klebefallen genannt, enthalten Duftstoffe, die gezielt männliche Mottenfalter anlocken und aus dem Verkehr ziehen. Gegen Weibchen, Mottenlarven und Motteneier wirken sie jedoch nicht. Da meist nicht alle Männchen in die Falle gehen, können sich die Motten somit weiter vermehren.

Gut geeignet sind die Fallen zur Bestandskontrolle: Man sieht, ob Motten vorhanden sind und wie viele.

Vorteile

  • artspezifische Wirkung
  • nützlich zum Monitoring und zur Früherkennung

Nachteile

  • nur gegen männliche Mottenfalter wirksam
  • als Einzelmaßnahme ungeeignet

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Mottenfalle mit Lockstoff und Klebewirkung als Mittel gegen Motten
Mottenfallen sind hilfreich. Durch einen Lockstoff locken sie männliche Falter an, wodurch die Fortpflanzung der Motten gehemmt wird.

Nachteile: Warum Hausmittel gegen Motten ihre Grenzen haben

Hausmittel sind zwar ungiftig, reichen aber meist nicht aus, wenn sich Motten einmal bei dir eingenistet haben. Denn viele vertreiben zwar erwachsene Falter, unterbrechen aber nicht gezielt den Lebenszyklus der Schädlinge.

Auch in ihrer praktischen Anwendbarkeit haben Hausmittel gegen Motten oft Grenzen: Empfindliche Textilien lassen sich beispielsweise nicht heiß waschen, und Teppiche sind mitunter zu groß für den Gefrierschrank.

Darüber hinaus sind nicht alle Hausmittel völlig harmlos: Zwar selten, können ätherische Öle manchmal allergische Reaktionen auslösen.

Schlupfwespen - die nachhaltige Lösung gegen Motten

Trotzdem musst du nicht zu chemischen Mitteln greifen, um Motten wirksam zu bekämpfen. Denn du kannst dir Schlupfwespen zur Hilfe holen. Diese winzigen, nahezu mikroskopisch kleinen Nützlinge suchen gezielt die Eier der Motten auf und legen ihre eigenen Eier darin ab. Dadurch werden die Motteneier vernichtet – aus ihnen schlüpfen somit keine schädlichen Larven mehr. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Motten direkt an der Quelle unterbrochen.

Eine weitere Insektenplage brauchst du dabei nicht befürchten: Gibt es keine Motteneier mehr, dann verschwinden auch die Schlupfwespen ganz von selbst.

Mehr Informationen zu Schlupfwespen findest du hier:

Mottenfallen sind hilfreich. Durch einen Lockstoff locken sie männliche Falter an, wodurch die Fortpflanzung der Motten gehemmt wird.

Kann ich Schlupfwespen und Hausmittel gegen Motten kombinieren?

Wenn du Schlupfwespen gegen Motten einsetzen möchtest, solltest du unbedingt auf chemische Mittel und natürliche Insektizide wie Neem-Öl verzichten. Auch ätherische Öle wie Lavendel sind ungünstig, weil die Duftstoffe den feinen Geruchssinn der Schlupfwespen „verwirren“.

Du kannst Pheromon-Fallen zusätzlich zu den Schlupfwespen einsetzen, um den Bestand der männlichen Mottenfalter zu reduzieren. Stelle die Fallen zur Sicherheit mindestens zwei Meter entfernt von den Schlupfwespen-Kärtchen auf.

Sinnvoll ist auch heißes Waschen, Einfrieren oder Auslüften von Textilien an der Sonne. Was du sonst noch tun kannst, erklären wir dir hier im Detail:

Fazit: Lassen sich Motten mit Hausmitteln bekämpfen?

Um Motten dauerhaft loszuwerden, gilt es, den Befall an der Wurzel zu bekämpfen. Hausmittel gegen Motten schaffen das oft nicht. Denn viele dieser Mittel wirken nur abschreckend oder bekämpfen erwachsene Falter, aber nicht die Larven. Diese richten aber den eigentlichen Schaden an.

Dagegen unterbrechen Schlupfwespen gezielt den Vermehrungskreislauf der Motten. So wird die Schädlingspopulation vollständig eliminiert. Im Vergleich zu Hausmitteln sind Schlupfwespen somit eine wesentlich effektivere Lösung, um Motten dauerhaft und giftfrei zu bekämpfen.

Picture of Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.

Quellen

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