Was tun, wenn man Motten gegessen hat?

Lebensmittelmotte mitgegessen oder verschluckt
Lebensmittelmotte mitgegessen oder verschluckt

Du hast aus Versehen eine Lebensmittelmotte gegessen? Kein Grund zur Panik: In den meisten Fällen ist das zwar unappetitlich, aber gesundheitlich unbedenklich. Wir erklären, woran du befallene Vorräte erkennst – und wie du richtig reagierst, wenn du Lebensmittelmotten im Essen bemerkst. 

Das Wichtigste vorab - was du über Motten im Essen wissen solltest:

  • Befall erkennen: Achte auf Warnzeichen wie sichtbare Maden, Gespinste, Verklumpungen oder Kotkrümel in Lebensmitteln. 
  • Mögliche Risiken: Lebensmittelmotten selbst sind ungiftig, übertragen aber manchmal Keime. In seltenen Fällen können Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme auftreten, wenn man Motten gegessen hat.
  • Wenn du Lebensmittelmotten verschluckt hast: Bewahre Ruhe, hole bei Beschwerden medizinischen Rat ein und entsorge befallene Lebensmittel rigoros.

Inhaltsübersicht

Das Top-Mittel gegen Motten im Essen

Als natürlichstes und effektivstes Mittel gegen Motten in deinem Essen gelten Schlupfwespen.

Diese nur 0,4 mm kleinen Nützlinge sind die natürlichen Feinde der Motte und eliminieren deren Eier, so dass keine neuen Motten mehr entstehen.

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Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Motten

Welche Lebensmittel können von Motten befallen sein?

Lebensmittelmotten sind wenig wählerisch – aber besonders gerne befallen sie trockene, stärkehaltige Produkte wie

  • Mehl, Grieß
  • Flocken und Müsli
  • Reis, Nudeln
  • Trockenfrüchte
  • Nüsse
  • Kakao und Schokolade
  • Gewürze und Tees

Mehr über die Vorlieben von Motten erfährst du hier: Was Motten fressen… 

Unterschiedliche Mottenarten haben auch unterschiedliche Vorlieben, hier kannst du Mottenarten erkennen.

Nest von Lebensmittelmotten in Vorratsdose samt Maden
Von Motten kontaminierte Lebensmittel

Wusstest du schon?

Selbst originalverpackte Lebensmittel sind nicht automatisch sicher. Die winzigen Schädlinge schlüpfen durch kleinste Ritzen – oder nagen sich kurzerhand durch Papier und dünne Kunststofffolien. Deshalb können Motten auch ganz neu gekaufte Lebensmittel befallen, ohne dass du es sofort bemerkst.

Wie lassen sich Lebensmittelmotten im Essen erkennen?

Nicht immer springt ein Befall mit Lebensmittelmotten sofort ins Auge. Neben sichtbaren Mottenlarven oder Faltern sind auch diese Hinweise typisch:

  • feine, weißliche Gespinste in Lebensmitteln oder an der Verpackung
  • Verklumpungen in Mehl, Grieß oder anderen pulvrigen Lebensmitteln
  • kleine bräunliche Krümel (Larvenkot oder Fraßmehl)
  • muffiger Geruch bei starkem Befall

Vor allem in frühen Befallsstadien übersieht man diese Spuren aber leicht – und isst womöglich Motten, Larven oder Eier mit.

Ist es gefährlich, wenn man Lebensmittelmotten gegessen hat?

Der Gedanke ist wenig appetitlich – aber in den meisten Fällen ist es unbedenklich, wenn du versehentlich eine Lebensmittelmotte gegessen hast. Die Tiere selbst sind nicht giftig und werden im Magen schnell zersetzt.

Trotzdem gilt: Befallene Lebensmittel solltest du nicht mehr verzehren. Der Grund: Lebensmittelmotten können Bakterien, Pilze oder Milben übertragen. Ihre Gespinste und ihr Kot bringen außerdem Feuchtigkeit in die Lebensmittel – was wiederum Schimmelpilze begünstigt.

Selten können nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel daher folgende Beschwerden auftreten:

  • Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall
  • Allergische Reaktionen, z.B. Hautausschläge
  • Unwohlsein, gelegentlich auch Fieber
Larve einer Lebensmittelmotte im Essen (Motteneier umliegend)
Larven und Motteneier einer Lebensmittelmotte im Essen

Etwas anfälliger für solche Beschwerden sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem – wie Kleinkinder, chronisch Kranke oder Schwangere.

Ob du befallene Lebensmittel roh gegessen oder vorher erhitzt hast, macht dabei nicht unbedingt einen Unterschied. Denn auch beim Kochen bleiben viele schädliche Stoffe wie Schimmel- oder Bakteriengifte bestehen.

Versehentlich Lebensmittelmotten gegessen – was tun?

Wenn du den Verdacht hast, eine Lebensmittelmotte oder Mottenlarve verschluckt zu haben, gilt zunächst: Keine Panik. In den meisten Fällen bleibt das ohne Folgen. Dennoch ist es sinnvoll, aufmerksam zu bleiben – und ein paar einfache Maßnahmen zu ergreifen.

Tipps, wenn du Lebensmittelmotten verschluckt hast

  • Beobachte mögliche Symptome

    Achte in den nächsten 24 bis 48 Stunden auf mögliche Beschwerden wie Übelkeit, Bauchkrämpfe, Durchfall oder Fieber. Meist treten keine Symptome auf – wenn doch, ist ärztlicher Rat gefragt.

  • Hole bei Bedarf medizinische Hilfe ein

    Bei anhaltenden oder stärkeren Beschwerden solltest du eine Ärztin oder einen Arzt kontaktieren – besonders, wenn es sich um Kinder, Schwangere oder gesundheitlich vorbelastete Personen handelt.

  • Entsorge befallene Lebensmittel konsequent

    Auch wenn nur ein Teil der Packung oder des Vorratsbehälters befallen scheint – meist sind Larven, Eier oder Kotkrümel bereits im gesamten Inhalt verteilt. Entsorge befallene Lebensmittel daher immer komplett.

  • Überprüfe deine Vorräte

    Kontrolliere umliegende Packungen oder Vorratsdosen sorgfältig. Auch Lebensmittel ohne sichtbaren Befall können Motteneier enthalten. Als Vorsichtsmaßnahme kannst du sie für einige Tage einfrieren – das tötet eventuell auf der Verpackung abgelegte Eier ab.

  • Reinige alles gründlich

    Wische Regale, Schränke oder Schubladen gründlich mit Essigwasser aus. Achte dabei besonders auf Ritzen und Scharniere, in denen sich Mottenlarven oder -eier verstecken können.

Tipp: Wie du einen Mottenbefall nachhaltig loswirst, erklären wir hier Schritt für Schritt: Lebensmittelmotten effektiv bekämpfen…

Bild von Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Hier schreibt: Julia Braunsteiner-Berger, Medizin-Autorin und Biologin

Julia Braunsteiner-Berger schreibt seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin über Medizin- und Gesundheitsthemen. Nach einem Biologiestudium absolvierte sie u.a. Fortbildungen im Bereich Medical Writing und Pflegewissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihr die laiengerechte Aufarbeitung medizinischer Themen.

Quellen

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